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Aus der Offenbach Post:
Offenbach ‐ Nach zwei Niederlagen ohne Torerfolg haben die Offenbacher Kickers am Freitagabend mit dem 3:0 (2:0) gegen den SV Wehen Wiesbaden ihre nur noch theoretische Möglichkeit auf den vierten Tabellenplatz in der 3. Liga gewahrt. Der würde den Einzug in die erste Runde des DFB-Pokals bedeuten. Von Holger Appel

Die zweite und weitaus größere Chance, sich dafür zu qualifizieren, haben sie mit einem Sieg im Hessenpokal. Dort trifft der OFC im Halbfinale am Dienstag, 4. Mai, erneut auf Wehen Wiesbaden.

Die Kickers rückten mit dem neunten Heimsieg der Saison und ihren 53 Punkten zumindest bis heute auf den sechsten Tabellenplatz vor den FC Heidenheim. Falls der Tabellendritte FC Ingolstadt (59 Punkte) die Amateure des VfB Stuttgart und der Vierte Eintracht Braunschweig (58 Punkte) die Amateure des FC Bayern München schlagen, können die Kickers bei zwei ausstehenden Spielen (in Sandhausen, zu Hause gegen den FC Bayern) Platz vier nicht mehr erreichen.

„Ich denke, der Sieg war verdient. Nach dem 2:0 haben wir aber zu wenig getan. Wenn unser Torwart Robert Wulnikowski da nicht so gut gehalten hätte, weiß ich nicht, wie das Spiel ausgegangen wäre“, sagte Offenbachs Trainer Wolfgang Wolf.

Wolf baute die Mannschaft im Vergleich zum 0:2 am vergangenen Sonntag gegen die U23 des VfB Stuttgarts auf vier Positionen um. Die Offenbacher begannen in einem 4-1-4-1-System und übernahmen gleich die Initiative. Nach sieben Minuten gingen sie in Führung. Stürmer Mirnes Mesic setzte sich nach Vorarbeit von Stefan Zinnow und David Ulm im Strafraum durch, erzielte sein elftes Saisontor.

Kickers meist einen Schritt schneller

Die Kickers machten weiter Druck, rissen über die Außenbahnen mit Zinnow und Fröhlich einige Löcher in die instabile Defensive der Gäste. Die Offenbacher versuchten, Teil eins der Forderung ihrer Fans auf der Waldemar-Klein-Tribüne (Transparent: „Leidenschaft zeigen – Wolf halten“) umzusetzen. Nach 20 Minuten kamen die Wehener erstmals gefährlich vor das Tor der Kickers. Bark traf mit einem Heber nur die Latte.

Die Kickers wirkten aber zielstrebiger, waren laufstärker und somit meist einen Schritt schneller. Sie nutzten gleich die nächste Chance. Die Wehener ließen Steffen Haas im zentralen Mittelfeld wie so oft viel Platz, präziser Pass auf die linke Außenbahn zu Teixeira, der zwei Gegenspieler überlief und scharf vor das Tor flankte. Zinnow bugsierte den Ball – teils mit dem Oberkörper, teils mit dem Oberarm – zum 2:0 über die Linie.

Wulnikowski blieb das 18. Mal in dieser Saison ohne Gegentor

Während die Kickers immer wieder ihr spielerisches Potenzial durch schnelles und direktes Spiel mit Rode, Ulm und Haas aufblitzen ließen, spielten die Wehener meist lange Bälle. Ohne Erfolg. Der ehemalige Offenbacher Suat Türker war als zentrale Spitze von Marc Heitmeier völlig aus dem Spiel genommen. Auch durch die Hereinnahme eines zweiten Angreifers – Marcel Ziemer – wurde das Wehener Spiel nicht besser. „Beide Mannschaften haben sich bemüht; der OFC jedoch um einiges mehr als Wehen“, sagte der ehemalige Offenbacher und Wehener Trainer Wolfgang Frank zur Pause.

Auch im zweiten Abschnitt hatten die Kickers die besseren Chancen. Doch Mesic, Fröhlich, Ulm (85., Pfosten) und Alexander Huber versäumten es zunächst, das Ergebnis aufzustocken. Gegen Ende durfte dann OFC-Torwart Robert Wulnikowski noch das ein oder andere Mal zupacken. Er blieb zum 18. Mal in dieser Saison ohne Gegentor. Nach einem klasse Konter in der Schlussminute setzte Ulm dann den Schlusspunkt unter einem unterhaltsamen Fußballabend.