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Aus der Offenbach Post:
Offenbach ‐ Es war ein Wettlauf gegen die Zeit – und Steffen Haas hat ihn gewonnen. Nur knapp elf Wochen nach seiner Schulteroperation und damit deutlich früher als in solchen Fällen üblich gab der Mittelfeldspieler der Offenbacher Kickers nun grünes Licht für einen Einsatz am Sonntag (14 Uhr) im Verfolgerduell beim Tabellenzweiten VfL Osnabrück. Von Christian Düncher

„Es ist alles super“, sagte der 21-Jährige. „Ich bin sehr zufrieden und kann auf jeden Fall spielen – wenn der Trainer mich aufstellt.“ Kickers-Coach Steffen Menze hatte sich bereits vor Wochen festgelegt und erklärt, dass der zuletzt schmerzlich vermisste Blondschopf (kein Sieg in den fünf Spielen ohne ihn, zwölf Gegentore) in Osnabrück definitiv zum Kader gehören wird. Ob Haas aber auch in der Startelf stehen wird, entscheidet sich erst kurzfristig. Zumal der gebürtige Karlsruher seit seiner Verletzung noch kein Testspiel absolviert hat. „Das war eine reine Vorsichtsmaßnahme“, sagte der Mittelfeldspieler.

Seit gestern ist Haas nicht mehr krankgeschrieben. Menze will dennoch erst die weiteren Trainingseindrücke abwarten und danach die Elf für das Verfolgerduell in Osnabrück festlegen. „Zwei, drei Positionen“, betonte der Trainer, „sind noch offen.“ Dazu zählt neben der Besetzung der „Doppelsechs“ im Mittelfeld auch die linke Außenbahn. Den offensiven Part wird wohl Christian Fröhlich übernehmen, zumal die Kickers Testspieler Tom Moosmayer (RW Ahlen) nicht verpflichten werden. „Wir haben uns entschieden, den Spielern zu vertrauen, die derzeit im Kader stehen“, so Menze.
Externe Zugänge wird es offenbar nicht mehr geben

Offenbar waren aber auch finanzielle Gründe für die Entscheidung, keinen Spieler mehr zu verpflichten, ausschlaggebend. Denn wenige Stunden zuvor hatte Kickers-Sportmanager Andreas Möller noch erklärt, dass man die Personalie Tom Moosmayer von der sportlichen Seite aus positiv bewerte, das Präsidium jedoch letztlich darüber entscheiden müsse, „ob und in welcher Größenordnung wir eventuell noch einen Spieler verpflichten“.

Externe Zugänge wird es offenbar nicht mehr geben, dafür aber eventuell bald einen aus dem eigenen Nachwuchs. Weil nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Mounir Chaftar (Knieprobleme) in Maik Schutzbach nur noch ein gelernter linker Außenverteidiger zur Verfügung steht, hat Menze kürzlich im Testspiel gegen Worms André Reinhard aus der U23-Mannschaft (Hessenliga) unter die Lupe genommen. Der dankte es dem Trainer mit einem Tor und zeigte insgesamt eine ordentliche Leistung. „Das war okay“, sagte Menze. „Er hat das Engagement gezeigt, das ich mir von einem jungen Spieler erhoffe. Im taktischen Bereich kann er sich natürlich noch verbessern.“

Für die Partie in Osnabrück ist Reinhard vermutlich noch keine Alternative. Menze will den 18-Jährigen jedoch künftig vermehrt mittrainieren lassen. Derzeit ist das jedoch draußen kaum möglich. Menze hat daher für heute Vormittag eine Schnellkraft-Einheit geplant, nachmittags soll auf dem Platz trainiert werden. Wo, steht noch nicht fest. „Alle bemühen sich, für uns ordentliche Bedingungen zu schaffen“, stellte Menze klar. Und Möller ergänzte: „Auch die Stadt ist sehr engagiert. Bei dem Wetter kann man aber kaum etwas machen.“ Auch nicht bei den Kunstrasenplätzen, weil dort beim Kehren das Granulat weggefegt werden würde.