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Ende Februar kündigte Blizzard nach langer Wartezeit endlich offiziell den Turniermodus für Hearthstone an, der in der Beta Phase zunächst angepasst werden soll. Mit dabei ist die Möglichkeit online Turniere zu erstellen, sowie neue Erweiterungen und Karten. Mit dem Turniermodus sendet Blizzard aber auch ein deutliches Zeichen an die E-Sport Szene: Hearthstone ist noch lange nicht tot und bietet noch viel Potential für kompetitives Gaming.

Mehr Begeisterung für E-Sport

Der Turniermodus wird ohne Zweifel dazu führen, dass eine größere Zahl an Gamern sich an den sportlichen Teil von Hearthstone heranwagt. Zur Erinnerung, das Game ist noch immer extrem beliebt bei den Spielern: Erst im Mai letzten Jahres hat Blizzard verlauten lassen, dass es inzwischen 70 Millionen Hearthstone Spieler gibt. Mit der Turnierfunktion können jetzt auch Fans, die das Spiel sonst nur zum Spaß zocken, ein wenig E-Sport Luft schnuppern. In der Vergangenheit haben Turniere schon bei anderen Titeln dafür gesorgt, dass sie als Sport noch populärer wurden: League of Legends zum Beispiel wurde vor nicht allzu langer Zeit um den „Clash Mode“ erweitert – unter anderem mit dem Ziel, mehr Fans für den E-Sport Aspekt des Games zu begeistern. Bei Hearthstone sollte es ähnlich ablaufen – und es steckt noch immer extrem viel Potential in Blizzards Kartenspiel, trotz einiger Kritikpunkte von Pro-Gamern an den im Spiel vorhandenen RNG (Random Number Generators).

Ein lohnendes Geschäft

Unter anderem lohnt es sich für Blizzard deshalb Hearthstone in Zukunft noch stärker zu pushen, weil der E-Sport als Szene noch immer rasant am wachsen ist. Im Jahr 2017 wurden weltweit schon 696 Millionen Dollar durch E-Sport eingenommen und 385 Millionen Zuschauer waren über Twitch und Co. dabei. Bis zum Jahr 2020 soll der Umsatz auf fast 1,5 Milliarden Dollar steigen und die Zuschauerzahlen auf knapp 600 Millionen! Auch die Rahmenangebote wachsen immer weiter: Bei Anbietern wie bet365 können die Fans zum Beispiel Live-Wetten abschließen und sich so noch direkter an großen E-Sport Turnieren beteiligen. Bei anderen Games wie League of Legends, CS:GO und Overwatch ist das ebenfalls möglich. Und man kann durchaus erwarten, dass auch in Deutschland schon in wenigen Jahren große Sportsender wie Sky quasi rund um die Uhr auf extra Kanälen über E-Sport Turniere berichten werden – immerhin wird die Generation der Vollblut-Gamer inzwischen erwachsen. Für die Leute, die heute Twitch und YouTube schauen, ist E-Sport so normal wie Fußball oder Formel 1. Das bedeutet auch für die Medien und den klassischen Sport eine große Veränderung der Kultur – und die ersten Auswirkungen sind jetzt schon spürbar. So verfügen einige Fußballmannschaften aus der Bundesliga bereits über eigene E-Sport Mannschaften, der FIFA eWorld Cup wird immer stärker gepusht und sogar die Formel 1 hat inzwischen ihre eigene offizielle E-Sport Liga, deren Abschluss direkt im Rahmen des Saisonfinales in Abu Dhabi abgehalten wird. Mit dem Turniermodus für Hearthstone macht Blizzard also genau den richtigen Schritt, um das Game noch stärker in der Szene zu verankern und reicht die weiterhin nötigen Updates für Content und Balancing gleich mit.

„Hearthstone Whispers of the Old Gods Details Released“ – BagoGames via Flickr (CC BY 2.0)

König der Karten

Bei Konkurrenz wie PUBG, Dota 2 und Overwatch darf Blizzard also nicht schlafen, geht aber mit den regelmäßigen Updates genau in die richtige Richtung. Der Turniermodus wird ein weiteres Puzzleteil sein, um Hearthstone auch in Zukunft seinen Platz auf dem E-Sport Olymp zu sichern. Die Fans freut das natürlich, immerhin macht das Zusehen über Twitch und YouTube fast so viel Spaß, wie selber zu zocken. Gute Nachrichten also für Fans von Kartenspielen!