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Aus der Offenbach Post:
Offenbach ‐ Zu der aktuellen sportlichen Misere ist bei den Offenbacher Kickers noch eine personelle gekommen. So hat sich nach Kai Hesse und Nils Pfingsten-Reddig, die beide beim 0:2 in Stuttgart fehlten, nun auch Steffen Haas eine Magen-Darm-Grippe eingefangen. Von Christian Düncher

Ob der Kapitän am Freitagabend im Hessenderby gegen den SV Wehen-Wiesbaden (20.30 Uhr/live im HR) zur Verfügung steht, ist ebenso noch unklar wie der Einsatz von Marc Heitmeier, der sich in Stuttgart eine Rippenverletzung zugezogen hat.

Dagegen hat Offensivspieler David Ulm seine Gelbsperre abgesessen und kehrt ebenso in den Kader zurück wie Stefan Zinnow, der zuletzt wegen einer Oberschenkelverhärtung pausieren musste. „Ich bin bereits wieder gelaufen, es ist alles okay“, gab der Topscorer des OFC (sieben Tore, zwölf Vorlagen) grünes Licht für einen Einsatz gegen seinen Ex-Verein.
„Situation ist momentan nicht angenehm“

Ob Zinnow bei den Kickers bleibt, ist weiter unklar. Der 29-Jährige kann seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag zwar per Option um ein Jahr verlängern, wünscht sich aber einen längerfristigen Kontrakt. „Ich habe Angebote aus der 2. und der 3. Liga, fühle mich aber wohl hier und hoffe, dass wir uns noch einmal zusammensetzen“, sagte Zinnow.

Die Vorfälle von Stuttgart, wo die Mannschaft zum Teil schon vor dem Spiel von den eigenen Fans ausgepfiffen wurde, seien im Team derzeit das „Thema Nummer eins“, hätten aber keinerlei Einfluss auf seine Entscheidung: „Die Situation ist momentan nicht angenehm, aber bei Traditionsvereinen ist das nun mal so. Wenn es gut läuft, macht es dafür umso mehr Spaß.“
Es muss einen personellen Umbruch geben

Die Mannschaft hat es letztlich selbst in der Hand, wieder für ein besseres Betriebsklima zu sorgen. „Sie kann die Sache am Freitag im Derby gegen den SV Wehen-Wiesbaden abhaken“, sagte Trainer Wolfgang Wolf. „Und zwar indem sie anders auftritt als zuletzt.“

Einen anderen Auftritt wird es in der neuen Saison geben. Auch wenn die T-Frage weiter offen ist, sind sich die Verantwortlichen einig, dass es einen personellen Umbruch geben muss. „Es wäre zu einfach, die Mannschaft jetzt zum Buhmann zu machen. Aber unsere Einschätzung, die Mannschaft kann den Aufstieg schaffen, war falsch. Das ist sicherlich keine Truppe, die über die Stränge schlägt. Aber die Mannschaft ist vielleicht zu brav“, sagte Vizepräsident Thomas Kalt. Gesucht werden deshalb erfahrene, routinierte Führungsspieler. „In allen Mannschaftsteilen“, fügte Wolf an, der zwar genaue Vorstellungen über den neuen Kader hat, aber noch keinen Vertrag unterschrieben hat.