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Aus der Offenbach Post:
Frankfurt ‐ Die Offenbacher Kickers verpassten gestern Abend beim Hallenfußball-Turnier um den Hessen Cup in der Frankfurter Ballsporthalle zwar die Titelverteidigung, dennoch sangen die Fans „Die Nummer eins am Main sind wir“. In der Vorrunde hatten die Kickers die Frankfurter Eintracht mit 4:1 geschlagen, und im Spiel um Platz drei besiegten sie den FSV Frankfurt mit 3:1. „Wir haben das große Derby und das kleine Derby gewonnen – das war ein gutes Turnier für uns“, war Stürmer Ugur Albayrak nicht enttäuscht. Das Turnier gewann Zweitligist FC St. Pauli durch einen 2:0-Finalsieg über den Ligakonkurrenten Arminia Bielefeld. Von Holger Appel

Zum besten Spieler des Turniers wurde Richard Sukuta-Pasu (St. Pauli) gekürt. Patric Klandt vom FSV Frankfurt war bester Torwart, auf Rang zwei kam Daniel Endres vom OFC. Marcel Eger (FC St. Pauli) hatte das Glück auf seiner Seite, gewann den Preis des besten Torschützen (drei Treffer) vor den ebenfalls dreimal erfolgreichen Sebastian Göbig (FSV) und Albayrak.

Skibbe „enttäuscht“

Gegen den FSV hatte Albayrak zum 1:1 getroffen und die Führung von Benjamin Pintol ausgeglichen. Nils Teixeira und erneut Albayrak mit seinem dritten Turniertor sorgten für das 3:1. „Es wäre zwar noch mehr möglich gewesen, aber man sollte das Hallenspiel nicht überbewerten“, wollte sich auch OFC-Trainer Steffen Menze nicht allzu sehr ärgern.

Im Halbfinale war der FC St. Pauli durch Marcel Eger in Führung gegangen, Christian Pospischil glich nach feiner Einzelleistung aus. Doch bereits im Gegenzug erzielte Richard Sukuta-Pasu das 2:1 für die Hamburger. Max Kruse stockte in der Schlussminute auf – 3:1.

Das erste Vorrundenspiel gegen Bielefeld hatte Albayrak mit seinem Treffer kurz vor Spielende entschieden. „Wir haben gegen eine Spitzenmannschaft der 2. Liga verdient gewonnen und haben gezeigt, dass wir dieses Turnier ernst nehmen“, freute sich OFC-Präsident Dieter Müller und durfte sich im nächsten Spiel bestätigt fühlen. 4:1 gegen die Eintracht. Und zwar verdient. Mirnes Mesic (2), David Ulm und Benjamin Baier trafen für die überzeugenden Kickers, Marcel Titsch-Rivero für die Eintracht. „Eine schöne Sache für den Augenblick und vor allem gut für die Fans“, sagte Menze nach dem Einzug ins Halbfinale.

Er hatte in seinem Kader einige Überraschungen parat. So spielte neben dem erst von einem Kreuzbandriss genesenen Baier auch der lange an einer Leistenverletzung laborierende Verteidiger Marc Heitmeier. „Ich hatte es Benjamin Baier freigestellt, ob er mitmacht oder nicht. Und er wollte. Es ist gut für ihn, wieder reinzukommen. Er kann zu einer echten Alternative werden“, sagte Menze und ergänzte: „Marc Heitmeier ist ein guter Hallenspieler und er wollte gerne spielen. Deshalb war er dabei.“

Nils Pfingsten-Reddig wäre ein Kandidat für die Halle gewesen, er wollte nicht spielen – und durfte zu Hause bleiben. Patrick Huckle, der in Menzes Plänen keine Rolle spielt, durfte sich für einen neuen Arbeitgeber empfehlen. Er zeigte eine ordentliche Leistung.

Im Gegensatz zu den Profis der Frankfurter Eintracht. Sie knüpften an die schwachen Leistungen vom Vortag in Mannheim an (Aus in der Vorrunde nach einem 3:3 gegen den MSV Duisburg und einem 5:6 gegen Karlsruher SC). Nach der deutlichen Niederlage gegen die Kickers verloren sie auch noch gegen Bielefeld mit 1:2. Sie benötigte für ihren Treffer die Mithilfe der Arminia (Eigentor Rüter). Selim Teber vergab sogar noch einen Elfmeter. „Ich bin sehr enttäuscht über unsere Leistung. Uns hat alles gefehlt, was Hallenfußball ausmacht“, schimpfte Trainer Michael Skibbe.