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Aus der Offenbach Post:
Offenbach – Normalerweise hat Hans-Jürgen Boysen, Trainer der Offenbacher Kickers, ein glückliches Händchen bei seinen Auswechselungen. Gestern im 105. Mainderby gegen die zwei Ligen höher angesiedelte Frankfurter Eintracht war das nicht der Fall. Kurz nach den Wechseln fielen die Gegentore.

Nach 62 Minuten holte der 52 Jahre alte Trainer Maik Schutzbach, der zunächst auf der linken Abwehrseite gegen Selim Teber und Benjamin Köhler eine solide Leistung geboten hatte, vom Platz. Der ehemalige Freiburger hatte in der zweiten Hälfte gemeinsam mit dem linken Mittelfeldspieler der Kickers, Marius Laux, einige Probleme mit dem flinken Patrick Ochs, dem immer öfter stürmenden rechten Verteidiger der Eintracht.

Boysen brachte Christian Popischil – und veränderte seine Mannschaft somit auf zwei Positionen. Nils Teixeira, zuvor Manndecker im defensiven Mittelfeld gegen Caio, rückte auf Schutzbachs Posten links hinten, Pospischil übernahm den Part von Teixeira im defensiven Mittelfeld neben Steffen Haas. Neun Minuten später war Teixeira auf seiner linken Außenbahn nicht nah genug an Patrick Ochs, der das 0:1 durch den in der Mitte freistehenden Primin Schwegler, Frankfurts Zugang von Bayer 04 Leverkusen, einleitete.

Zu diesem Zeitpunkt hatten die Kickers bereits ein zweites Mal gewechselt – und wieder waren zwei Positionen betroffen. Suat Türker ersetzte den manchmal behäbig wirkenden Spielmacher Mounir Chaftar und rückte vor in die Spitze. Dafür musste Stürmer Mirnes Mesic zurück ins zentrale Mittelfeld. Ehe die beiden ihre Positionen gefunden hatten, lagen die Kickers 0:2 zurück. Die Entscheidung. Teixeira und Pospischil waren gegen Caio zu spät gekommen. Anschließend holte Boysen noch Mesic vom Feld und brachte Ugur Albayrak. Die Eintracht erzielte das 0:3.

Maik Schutzbach meinte zu seiner Auswechselung: „Der Trainer hat mich rausgeholt. Das gehört zum Fußball, das muss ich akzeptieren.“ Weshalb er den Platz verlassen musste, konnte er nicht sagen. „Da müssen sie schon den Trainer fragen“, sagte er.

Gesagt, getan. Boysens Erklärung: „Patrick Ochs war der beste Spieler der Eintracht – mit Pirmin Schwegler. Gegen einen Ochs in guter Form haben auch Erstligaspiele ihre Probleme. Insofern mache ich Maik Schutzbach da keinen Vorwurf. Die Eintracht hat die Situationen, in denen Ochs für Gefahr gesorgt hat, gut vorbereitet und war über die Außen insgesamt sehr stark. Das erste Tor fiel nach einer Verkettung von Fehlern.“

Schutzbach darf sich also gute Chancen ausrechnen, am Samstag gegen den VfL Osnabrück wieder zur Startformation der Kickers zu zählen.