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Aus der Offenbach Post:
Türker drängte auf Wechsel / „Geld ist nicht das Wichtigste“

Von Jochen Koch

Offenbach – Nach sechs Monaten beim SC Freiburg kehrt Suat Türker nach Offenbach zurück. „Ich bin Offenbacher, die Kickers sind mein Heimatverein. Ich freue mich, wieder da zu sein und möchte so lange wie es geht bleiben“, sagt Suat Türker.

Suat Türker, sind Sie schon auf dem Weg nach Offenbach?

Suat Türker: Ja, auf dem Heimweg, schließlich bin ich ein Offenbacher Junge (lacht). Nein, noch nicht ganz. Ich muss hier in Freiburg noch einiges klären, werde dann am Mittwoch ab Basel direkt ins Trainingslager zu meinen Kickers in die Türkei fliegen.

Seit wann wurde an diesem Transfer gearbeitet?

Seit Anfang Januar, seit mich Vizepräsident Thomas Kalt angerufen hat. Zu ihm hatte ich immer ein Klasse-Verhältnis, er ist wie eine Vaterfigur für mich. Wir haben uns in Stuttgart getroffen und dann ging alles relativ schnell. Zumal ich mit meiner Situation in Freiburg auch nicht mehr so ganz glücklich war.

Was hat in Freiburg nicht geklappt?

Der Wechsel war kein Fehler. Wenn ich gespielt habe, habe ich meine Leistung gebracht. Aber ich hatte Pech mit Verletzung und Krankheit. Sportlich hat mich das halbe Jahr sicher nicht vorangebracht.

Hat der SC Freiburg Ihnen den Wechsel nahe gelegt?

Nein, überhaupt nicht. Nur ich habe in Freiburg auf den Wechsel gedrängt, nachdem ich mich entschieden hatte, zu meinem Verein nach Offenbach zurückzukehren.

Den Sie nach dem Abstieg im Sommer verlassen haben.

Diesen Abstieg musste ich damals verdrängen, habe ihn aber nie vergessen. Jetzt will ich mithelfen, meinen Verein wieder nach oben zu bringen.

Bei einem Wechsel von einem Spitzenklub der 2. Liga zu einem aufstrebenden Drittligisten mussten Sie sicher auch Abstriche beim Gehalt machen.

Das ist doch ganz klar. Aber das Geld ist mir nicht das Wichtigste. Viel wichtiger ist, dass ich wieder zurück nach Offenbach kann und hier auch eine Perspektive nach der Karriere habe.

Sie haben Vertrag als Spieler bis 30. Juni 2011 und dann einen Anschlussvertrag, als Jugendtrainer?

Das wird der Verein entscheiden, aber ich denke schon, dass es im Trainerstab sein wird.

Mit welchen Erwartungen kehren Sie zu den Kickers zurück?

Ich will hier niemanden enttäuschen. Es ist eine gute Mannschaft, ein guter Trainer und ich will die erhoffte Verstärkung sein. Topfit bin ich auf jeden Fall, denn ich war gerade mit dem SC Freiburg acht Tage im Trainingslager.

Was sind Ihre Ziele mit der Mannschaft?

Die Mannschaft hat eine tolle Vorrunde gespielt, jetzt wollen wir oben dran bleiben. Das Team hat Potenzial und Herz. Es sind nur wenige Punkte zu einem Aufstiegsplatz. Mal schauen, was noch geht.

Mit ihrer Verpflichtung werden die Erwartungen steigen.

Natürlich werden wir, und speziell ich, Druck haben. Aber das ist doch ein schöner Druck. Ich habe in den sechs Monaten in Freiburg nichts verlernt. Ich will jetzt mit meiner Erfahrung helfen, dass wir unser großes Ziel erreichen. Wenn es frühzeitig klappt, wäre das umso schöner.

Haben Sie bereits mit Trainer Hans-Jürgen Boysen über Ihre Rolle gesprochen?

Wir haben zweimal telefoniert. Wir haben auch schon in der Vergangenheit erfolgreich zusammengearbeitet. Da wird es überhaupt kein Problem geben.

Sie treffen in Offenbach auf Mirnes Mesic, der nach Ihrer Verpflichtung von Freiburg nach Offenbach gewechselt ist.

Er ist doch nicht wegen mir weg. Er hat eine neue Herausforderung gesucht. Mirnes ist nicht nur ein Klassefußballer sondern auch ein guter Freund von mir. Ich bin richtig froh, dass ich mit ihm zusammenspielen kann. Und ich denke, wir beide können sehr gut zusammenspielen.