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Aus der Offenbach Post:
Fünfte Profistation für Torwart Robert Wulnikowski / Zuletzt nur 31 Gegentore in 29 Spielen

Offenbach (app) – Sein Vertrag in Siegen lief noch bis zum 30. Juni 2009. Am letzten Spieltag in der Regionalliga Süd verpassten die Sportfreunde jedoch als Tabellenelfter die angestrebte Qualifikation für die 3. Liga. Bevor sich der 30 Jahre alte Torhüter Robert Wulnikowski aber großartig Gedanken über seine Zukunft machen konnte, folgte bereits der nächste Schlag: Aufgrund einer Deckungslücke von rund zwei Millionen Euro mussten die Sportfreunde Siegen Insolvenz beantragen. Das Aus für den bezahlten Fußball im Siegerland. „Das war total überraschend, das hätte keiner gedacht. Da bist du von jetzt auf gleich wie vor den Kopf gestoßen. Einfach unfassbar“, erinnert sich Wulnikowski an unruhige Zeiten zu Beginn dieses Monats.

Doch Spieler wie er sind begehrt, haben nicht allzu große Probleme, einen neuen Arbeitgeber zu finden. Wulnikowski absolvierte in der vergangenen Saison 29 Spiele für Siegen, kassierte nur 31 Tore – eine starke Bilanz. Zum Vergleich: Cesar Thier und Daniel Endres, die Torhüter der Kickers in der abgelaufenen Runde, kassierten in 34 Spielen 60 Gegentore. Die Kickers schlugen nach dem Abstieg aus der 2. Liga zu, holten Wulnikowski ablösefrei bis 2010. „Er gehörte nicht nur in der letzten Saison zu den überdurchschnittlichen Torhütern in der Regionalliga. Er hat viel Erfahrung, die er an unsere jungen Spieler weitergeben kann“, freut sich Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen auf seinen neuen Keeper, der als reaktionsschnell gilt und meist mit guter Strafraumbeherrschung überzeugt.

Boysen zählt ihn zur „erfahrenen Achse“ mit Martin Hysky (33) in der Abwehr, Stefan Zinnow (28) im Mittelfeld und René Müller (34) im Angriff. Das klingt im Zweikampf um die Torwartposition nach einem Vorteil für Wulnikowski gegenüber dem acht Jahre jüngeren, acht Zentimeter kleineren und sieben Kilogramm leichteren Endes. „Ich will mir bei den Kickers einen Stammplatz sichern und noch einmal hoch hinaus – dafür werde ich alles tun“, kündigt Wulnikowski große Taten an.

Die Kickers sind für den gebürtigen Polen mit deutschem Pass nach Union Berlin, Rot-Weiss Essen, VfR Aalen und Siegen die fünfte Station im bezahlten Fußball. „Ich denke nicht, dass die neue 3. Liga von der Qualität her an die 2. Liga heranreicht, vermute sie aber stärker als die früheren Regionalligen“, sagt er.