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Aus der Offenbach Post:
Zwei Elfmeter sorgen für 1:1 im Spiel gegen Hoffenheim

Offenbach (isi) – Das Zittern geht weiter: Nach einer umkämpften Partie teilen sich die Offenbacher Kickers und die TSG 1899 Hoffenheim die Punkte. Ein Foulelfmeter für die Kraichgauer und ein Handelfmeter für den OFC sorgten für den Endstand von 1:1 (0:0).
Die Kickers müssen nun im letzten Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück auf jeden Fall mindestens einen Punkt holen, um den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf hinter sich zu lassen. Hoffenheim muss in seinem letzten Spiel gegen Greuther Fürth gewinnen, um den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga zu bewerkstelligen.

Vor 14 256 Zuschauern auf dem Bieberer Berg versuchten die Kickers, die in der gleichen Formation wie beim Auswärtssieg in Freiburg antraten, in den ersten Minuten vor allem, die Räume eng zu machen, um den spielstarken Hoffenheimern wenig Möglichkeiten zur Entfaltung zu geben.
Trotzdem erspielte sich die Rangnick-Elf allmählich eine optische Überlegenheit, die aber nicht in echten Torchancen mündete. Eine Distanzschuss in der 14. Minute von Obasi aus 20 Metern ging deutlich über das Tor von Thier, der zum letzten Mal in einem Heimspiel im Kickers-Kasten stand.
Thier konnte sich nach einer knappen halben Stunde auszeichnen, als er reaktionsschnell einen Schuss von Salihovic mit dem Fuß abwehrte.
Der OFC ließ sich in dieser Phase zu sehr in die eigene Hälfte drängen, schaffte dann aber mit einem Konter Entlastung und sorgte für Aufregung im Hoffenheimer Strafraum. Agritis hatte es eigentlich verpasst, rechtzeitig abzuspielen, weshalb er selbst schießen musste. Dieser Ball wurde zwar von einem Hoffenheimer Abwehrspieler abgeblockt, doch der Abpraller landete bei Türker, der mit einem harten Schuss von links Hoffenheims Torwart Özcan zu einer ersten Parade zwang.
Auf der Gegenseite musste Thier wenig später seinen Strafraum verlassen, um eine brenzlige Situation zu bereinigen und hatte Glück, dass ihm sein Zusammenstoß mit einem Hoffenheimer nicht als Foul ausgelegt wurde.
Torlos ging es in die Pause, aus der Hoffenheim giftiger und engagierter zurückkehrte. Die Gäste drängten nun auf einen Torerfolg. Obasi prüfte den souveränen Thier mit einer Bogenlampe vom Strafraumrand, die der OFC-Keeper über die Latte lenkte (47.). Eine Minute später kam Salihovic frei zum Kopfball, der allerdings über das Tor der Kickers ging.
Der OFC machte in der 50. Minute durch einen Weitschuss von Agritis darauf aufmerksam, dass er auch noch auf dem Platz ist, doch Öczan hielt.
Dann plötzlich blankes Entsetzen bei den Kickers-Fans. Der nicht immer sattelfeste Schiedsrichter Thomas Kinhöfer entschied auf Foulelfmeter gegen den OFC. Im Zweikampf mit dem Hoffenheimer Angreifer Ba hatte Niko Bungert das Bein zu hoch und traf Ba am Kopf.
Francisco Copado ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und schoss sicher in die rechte Ecke zum 0:1 ein (54.).
Die Partie wurde in den nächsten Minuten härter und hektischer. Kickers-Trainer Jörn Andersen reagierte auf den Rückstand und brachte mit Toppmöller für Agritis (57.) und Baier für den schwachen Sousa (64.) frische Kräfte. Baier hätte mit seinem Ungestüm fast für einen höheren Rückstand des OFC gesorgt. Sein Ballverlust führte zu einem Angriff der Hoffenheimer, der eigentlich das 0:2 hätte bedeuten müssen, doch Ba versprang der Ball bei der Annahme und Thier konnte sich die Kugel sichern (68.).
Andersen brachte in der 70. Minute mit Epstein für den gelb-rot-gefährdeten Kickers-Kapitän Thorsten Judt noch einen weiteren Angreifer, doch die nächste Chance hatten wieder die Hoffenheimer. Ibisevic, für Copado ins Spiel gekommen, scheiterte aber an Thier.
Die Kickers kamen überhaupt nicht mehr zum Abschluss, bis Toppmöller doch einmal in den Strafraum vordringen konnte und abzog. Seinen Schuss bekam der Hoffenheimer Verteidiger Löw unglücklich an den Arm. Schiedsrichter Kinhöfer entschied trotzdem auf Handelfmeter, den Suat Türker sicher und platziert in der rechten Ecke des Hoffenheimer Tores unterbrachte.
In der Schlussphase drängten beide Mannschaften auf den Siegtreffer. Thier reagierte prächtig gegen einen Schuss von Weis und lenkte das Leder noch um den Pfosten (88.). Auf der Gegenseite bot sich Türker eine Minute später die große Chance zum alles erlösenden 2:1, doch Özcan parierte den Schuss des Kickers-Stürmers (89).
In der Schlussminute hätte schließlich Mokhtari seinen Anspruch auf ein Denkmal in Offenbach anmelden können, doch Özcan bekam noch die Hand an den Kopfball des OFC-Mittelfeldakteurs (90.).
Eine umkämpfte Partie, in der gleich acht Offenbacher eine gelbe Karte sahen (für Hoffenheim gab es nur eine), endete Unentschieden. Auf die Moral der Kickers dürfte das Ergebnis trotzdem wie ein Sieg wirken.