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Aus der Offenbach Post:
OFC gelassen ins Duell mit dem SV Wehen Wiesbaden / Gastgeber im Trainingslager / Andersen: „Brauchen so etwas nicht“

Offenbach (cd) – Fünf Punkte beträgt der Vorsprung des Zweitligisten Kickers Offenbach auf einen Abstiegsrang. Der SV Wehen Wiesbaden, bei dem der OFC am Sonntag (14 Uhr) antritt, hat nur drei Zähler mehr auf dem Konto. Für beide gilt: Das Polster ist – fünf Spieltage vor Saisonende – ordentlich, aber keinesfalls beruhigend.

„Wenn Kaiserslautern am Freitag gegen Aachen punktet, wird es eng“, weiß OFC-Trainer Jörn Andersen. Von Nervosität ist bei den Kickers aber keine Spur. Im Gegenteil: Während die Verantwortlichen bereits die Planungen für eine weitere Zweitligasaison vorantreiben, lässt es Andersen im Endspurt locker angehen und nur noch einmal am Tag trainieren. Kräfte sparen für den Klassenerhalt.

Beim SV Wehen Wiesbaden, der aus den vergangenen sieben Begegnungen nur zwei Punkte holte und zu Hause seit vier Spielen sieglos ist, geht Trainer Christian Hock andere Wege und ist mit der Mannschaft zu einem viertägigen Trainingslager nach Grünberg gereist. „Wehen will gegen uns die letzten Punkte für den Klassenerhalt holen“, sagte Andersen. „Dass sie ein Trainingslager machen, nehmen wir zur Kenntnis. Wir sind derzeit nicht in der Situation, dass wir so etwas brauchen. Wir arbeiten auch zu Hause gut.“

Gestern testete der Norweger Varianten für das Hessenderby. Klar ist: Abwehrchef Moses Sichone kehrt nach Gelbsperre in die Startelf zurück. Auch Außenverteidiger Christian Müller steht nach Rotsperre wieder zur Verfügung, wird aber wohl Martin Hysky den Vorzug lassen müssen, der als einziger OFC-Spieler in jeder Partie zum Einsatz kam – und das seit dem dritten Spieltag in der Startelf. Offen scheint nur die Position hinter Ricardo Sousa im defensiven Mittelfeld, wobei Oualid Mokhtari wohl die besten Karten hat. Stamm-Sechser Thomas Wörle steigt nach seiner Wadenverletzung erst heute ins Mannschaftstraining ein. „Es ist gut möglich, dass er am Sonntag zum Kader gehört, ein Einsatz von Beginn an ist aber unwahrscheinlich“, so Andersen.

Am Sonntag bestreitet der OFC erstmals seit über 14 Jahren ein Punktspiel in der Landeshauptstadt. Nach dem 0:0 in der Oberligasaison 1993/94 gegen den SV Wiesbaden (inzwischen Landesliga) geht es nun gegen den Klub, der vergangene Saison noch SV Wehen hieß und in der Regionalliga auf dem Halberg im Schnitt vor 900 Zuschauern spielte. Gegen den OFC wird das neue Stadion in Wiesbaden mit 11 560 Zuschauern ausverkauft sein, darunter 3000 Fans aus Offenbach.

Groß ist auch das Interesse am Heimspiel gegen Mönchengladbach (Sonntag, 4. Mai). Da die Sitzplatzkarten bereits ausverkauft sind, könnte der bisherige Zuschauerrekord (18154 gegen Mainz) gebrochen werden.

Die Testspieler Massimo Colomba und Francisco Delgado sind gestern abgereist. Für den Schweizer Torhüter Colomba (30) könnte es eine Rückkehr geben. „Er ist ein ernsthafter Kandidat“, sagte Andersen. Aber natürlich nur, wenn die Kickers die Klasse halten.