Aus der Offenbach Post:
Nach Wörle, Cimen, Sieger fällt auch Ogungbure aus / Mokhtari rückt nach
Offenbach (joko) – Als Wolfgang Frank und Michael Dämgen vor der Saison den Kader der Offenbacher Kickers zusammenstellten, wollten Trainer und Manager jedes Risiko ausschalten und haben mit Daniyel Cimen und Adebowale Ogungbure zusätzlich zu Stephan Sieger und Thomas Wörle noch zwei weitere defensive Mittelfeldspieler unter Vertrag genommen. Unter Frank spielten die Kickers mit zwei defensiven Mittelfeldspielern, der so genannten „Doppelsechs“. Als Jörn Andersen kam, richtete er als erste Amtshandlung das System offensiver aus. Rationalisierte einen defensiven Mittelfeldspieler weg und hatte vier Kandidaten für eine Position. Aber nur theoretisch. Denn praktisch sind Andersen die „Sechser“ ausgegangen.
„So etwas habe ich noch nicht erlebt. Alle vier defensiven Mittelfeldspieler sind verletzt. Und keine leichten Verletzungen, sondern alle fehlten oder fehlen längere Zeit. Ich glaube, wir haben auf dieser Position die Seuche“, sagte Andersen, nachdem Adebowale Ogungbure am Mittwoch beim 1:2 gegen Greuther Fürth mit einem Außenbandanriss für den Rest der Saison ausgefallen ist.
Mit Stephan Sieger saß zwar noch ein Mittelfeldspieler auf der Ersatzbank, doch der 28-Jährige ist für Andersen noch keine Alternative. Sieger hatte sich vor zwei Monaten, am 17. Februar beim 1:1 gegen Aachen, einen Teilabriss der Adduktorensehne zugezogen und gehörte in Fürth erstmals wieder zum Kader. „Stephan war lange verletzt und muss erst wieder in Form kommen“, hofft Andersen, dass Sieger, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, in den zehn Tagen bis zum nächsten Spiel (27. April beim SV Wehen Wiesbaden) konditionelle Rückstände aufholt.
Gegen Wehen Wiesbaden wird Daniyel Cimen mit Sicherheit noch ausfallen. Der Neuzugang aus Braunschweig hat am 2. Dezember 2007 sein letztes von bisher 13 Spielen bestritten. Innerhalb von sechs Wochen erlitt Cimen zweimal einen Sehnenteilabriss und wird nach einer Operation für den Rest der Saison ausfallen.
Das Verletzten-Quartett komplettiert derzeit Thomas Wörle. Der 26-Jährige hatte in der Rückrunde wieder zu seiner Bestform gefunden. Doch nach einem Tritt in die Wade im Spiel gegen Koblenz fällt auch Wörle seit zehn Tagen aus. „Wenn es optimal läuft, könnte er gegen Wehen Wiesbaden wieder dabei sein“, sagte Mannschaftsarzt Dr. Ingo Tusk.
Für Andersen ist die Häufung von Verletzungen bei „Sechsern“ kein Zufall. „Auf dieser Position musst du ständig in Zweikämpfe, musst viel einstecken und immer Gas geben. Da passieren Verletzungen leichter als auf anderen Positionen.“ Klingt nicht gut, wird sich Oualid Mokhtari denken. Denn Mokhtari musste gegen Köln und in Fürth als „Sechser“ aushelfen. „Er hat das ganz gut gemacht“, sieht Andersen „kein Problem“, Mokhtari weiter mit dieser Aufgabe zu betrauen. Bleibt zu hoffen, dass nicht auch Mokhtari von der „Sechser-Seuche“ befallen wird.