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Aus der Offenbach Post:
Kickers-Trainer Jörn Andersen ist zufrieden: „Mannschaft entwickelt sich gut“

Offenbach (joko) – Zum ersten Mal seit Dezember 2006 (2:1 in Braunschweig) haben die Offenbacher Kickers ein Spiel nach einem Rückstand noch gewonnen. Das 4:3 gegen den FC St. Pauli sieht Kickers-Trainer Jörn Andersen als Startpunkt einer neuen Serie.

Herr Andersen, vor dem St. Pauli-Spiel hatten die Kickers in 15 Spielen nur einmal gewonnen. War das 4:3 der Wendepunkt?

Jörn Andersen: Ich denke schon. Statistiken sind so eine Sache. Jetzt können wir sagen, wir sind seit drei Spielen ungeschlagen, haben in fünf Rückrundenspielen nur einmal verloren und acht Punkte geholt.

Hat das 4:3 ihre Vorstellungen von schnellem und offensivem Fußball erfüllt?

Andersen: Die Mannschaft entwickelt sich gut. Und ich sehe, dass wir uns von Spiel zu Spiel steigern. Insgesamt war das ein erfreuliches Wochenende. Wir haben gewonnen, endlich ist es mal für uns gelaufen.

Können Sie die Kritik von St. Paulis Teamchef Stanislawski, der das Offenbacher Publikum, als armselig beschimpfte, verstehen?

Andersen: Ich kann das Publikum nur loben.

Sie hatten vor dem St. Pauli-Spiel gesagt, dass sie jetzt eine Mannschaft gefunden haben, die passt. Nach dem 4:3 müssen sie wieder eine neue Mannschaft formen. Ricardo Sousa und Thorsten Judt sind in Mainz gesperrt. Wie sieht es bei den verletzten Christian Müller und Moses Sichone aus?

Andersen: Müller fällt auf jeden Fall in Mainz aus. Bei Sichone hoffen wir, dass es nur eine Prellung ist, dann kann er in Mainz spielen. Ein oder zwei Spieler kann man immer mal ersetzen, drei sind schon heftig. Das wird nicht einfach. Aber die Spieler, die hinten dran waren, sind auch gut drauf, das haben sie bei ihren Einwechslungen bewiesen. Jetzt müssen wir eben die richtige Mischung finden.

Die Gelb-Rote Karte für Ricardo Sousa wegen Trikot-Ausziehens war absolut überflüssig. Wird es dafür eine Geldstrafe geben?

Andersen: Es ist nun mal passiert. Er hat uns einen Sieg geschenkt, dabei belassen wir es. Aber das Klügste war es nicht. Wir haben heute allen noch einmal eine Warnung mitgeteilt. So etwas darf nicht mehr passieren.

Ricardo Sousa hat in fünf Spielen drei Tore vorbereitet, einen Treffer selbst erzielt. Hat er Ihre Erwartungen bisher erfüllt?

Andersen: Ricardo steigert sich von Spiel zu Spiel. Er kann richtig gut Fußball spielen. Aber, das hat er mir heute noch einmal gesagt, ihm fehlen noch 20 Prozent Spritzigkeit und Antritt. Deshalb will er seine Spielpause nutzen und hart und intensiv in Extraeinheiten mit unserem Konditionstrainer Bastian Kliem an seiner Explosivität arbeiten.

Die Kickers erwartet ein schweres Programm mit Spielen in Mainz, gegen Jena, in Kaiserslautern und gegen Köln. Was rechnen sie sich aus?

Andersen: Wir wollen im März auf jeden Fall über die 30-Punkte-Marke kommen. In den letzten acht Spielen wären dann noch acht Punkte nötig. Das ist zu schaffen. Aber je früher wir die Punkte holen umso besser. Warum sollen wir nicht schon Sonntag in Mainz damit anfangen?