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Aus der Offenbach Post:
Lob von Andersen / St. Paulis Teamchef wütend

„Ich möchte besonders die Zuschauer loben, so etwas habe ich lange nicht mehr erlebt. Wie die uns nach vorne getrieben haben, wie die an uns geglaubt haben, das war phantastisch.

Jörn Andersen (Trainer Kickers Offenbach)

„Das Publikum in Offenbach ist armselig, das ist mit Abstand das niedrigste Niveau, das ich je erlebt habe.“

Holger Stanislawski (Teamchef FC St. Pauli)

Offenbach (joko) – 13298 Zuschauer (darunter 2 000 St. Pauli-Fans) sorgten gestern auf dem Bieberer Berg für eine außergewöhnliche Atmosphäre, die entscheidenden Anteil am Spielverlauf hatte. Während die Offenbacher trotz Rückstands immer wieder nach vorne getrieben wurden und kämpferisch eine herausragende Vorstellung boten, zeigten einige Hamburger Spieler mit zunehmender Spieldauer Nerven und konnten, so Trainer André Trulsen, „dem Druck nicht mehr Stand halten.“ Was St. Pauli am heimischen Millerntor so stark macht, die einzigartige Atmosphäre, wurde gestern zum Nachteil.

Zwei Männer standen dabei im Mittelpunkt. Zunächst der Hamburger Mittelfeldspieler Filip Trojan, der St. Paulis Tore mit provozierenden Gesten vor dem OFC-Fanblock feierte und dafür bis zu seiner Auswechslung nicht nur ausgepfiffen sondern auch übelst beschimpft wurde. „Wenn sich ein Spieler mit dem Publikum anlegt, ist er selber schuld“, verwies Andersen auf eigene Erfahrungen am Hamburger Millerntor. Dort wurde im Vorrundenspiel Oualid Mokhtari erst gnadenlos ausgepfiffen, dann von Ex-Trainer Wolfgang Frank zu früh ausgewechselt. Gestern passierte das Filip Trojan. Auch die Offenbacher Spieler hatten sich auf Trojan fixiert. Nach einer Rudelbildung hatte Niko Bungert Glück, dass sein Tritt gegen Trojan nicht bemerkt worden war. Nach der Auswechslung von Trojan ging es mit St. Pauli bergab.

Der zweite Hauptdarsteller war Schiedsrichter Thomas Frank. „Der Mann wäre besser im Bett geblieben“, beklagte St. Paulis Teamchef Stanislawski zwei nicht gegebene Elfmeter und einen unberechtigten Platzverweis gegen Ludwig.