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Aus der Offenbach Post:
Zum 29. Mal in Folge in der Startelf / Kickers ohne Kapitän Thorsten Judt in Aue

Offenbach (joko) – Seit genau einem Jahr hatte er in keinem Spiel gefehlt. Seit dem 11. Februar 2007 stand Thorsten Judt 31 Mal in Folge in der Startelf der Offenbacher Kickers. Diese Serie endet morgen in Aue. Denn der mit 36 Jahren älteste Feldspieler der 2. Liga fällt mit einer Grippe für das heutige Auswärtsspiel der Offenbacher Kickers bei Erzgebirge Aue aus, ist gestern nicht mit ins Erzgebirge gefahren. Eine neue Chance für Marco Reich oder Denis Epstein. Der 30-jährige Routinier und der aufstrebende 21-Jährige sind die beiden Kandidaten für die Judt-Position im linken Mittelfeld.

Durch den Ausfall von Judt ist jetzt Stephan Sieger der „Dauerbrenner“ beim OFC. Der 28-Jährige wird in Aue zum 29. Mal in Folge in der Anfangsformation stehen. Sieger wird in Aue wieder die Schaltzentrale im defensiven Mittelfeld besetzen. Eine Position, die zwei Jahre unter Wolfgang Frank doppelt besetzt war. Durch die Umstellung mit einem offensiven Mittelfeldspieler hat sich das gesamte Gefüge verändert. Dass dabei Probleme auftreten, ist nicht überraschend. Der zentrale Mittelfeldspieler sieht oft schlecht aus, wenn die Abstände zwischen Außenspielern und Viererkette zu groß werden. „Wir müssen kompakter stehen“, fordert Trainer Jörn Andersen ein besseres taktisches Verständnis, um den Spieler auf der Sechser-Position zu entlasten. Wenig Verständnis zeigte in den letzten Spielen das Offenbacher Publikum mit der Leistung von Stephan Sieger. Der einstige Publikumsliebling ist für einen Teil der Zuschauer zur Reizfigur geworden. Mit Pfiffen wurden Siegers Auftritte in den Heimspielen gegen Osnabrück und Paderborn quittiert.

Unter diesem Druck häufen sich dann die Fehler. Zumal Sieger sich nicht darauf beschränkt, das gegnerische Spiel zu zerstören (laut Bundesliga-Statstik 188 Ballgewinne), sondern immer versucht, eigene Aktionen zu starten (2 Tore, 10 Torschussvorlagen). Derzeit gibt es keine echte Alternative zu Sieger. Daniyel Cimen fällt noch monatelang aus. Thomas Wörle ist nicht mit nach Aue gefahren, absolviert ein Rehaprogramm. Adebowale Ogungbure ist mit seinem Übereifer und der aggressiven Spielweise immer eine Gefahr für die eigene Mannschaft. Also muss Sieger auch in Aue den offensiv-starken Sousa absichern, gleichzeitig die Löcher auf den Halbpositionen stopfen und wenn möglich noch das eigene Spiel ankurbeln. Viel auf einmal, auch für einen Sieger-Typen.