Heut Abend ist mir nach dem Spiel gegen Essen nicht nach vielen Worten.
Enttäuscht von den schlechten Leistungen der letzten Wochen und darum auch schon mit Schlimmen rechnend habe ich die erste Halbzeit nur ein paar Mal im Videotext nach den Ergebnissen geschaut und bin zur zweiten dann doch noch spontan in die Sportsbar am Bieberer Berg gefahren, um einen Blick auf das Spiel zu riskieren.
„Riskieren“ ist hier übrigens ein passendes Wort, denn das dargebotene Herumge-eiere birgt bei jedem Kickers-Fan das Risiko zum sofortigen Herz-Schlag.
Auf das Spiel und dessen Verlauf einzugehen versage ich mir an dieser Stelle; erstens habe ich die ersten 45 Minuten nicht gesehen und zweitens bringt ein Schweigen manchmal vielleicht mehr zum Ausdruck als ausgedehntes Herumanalysieren – was sollte da auch analysiert werden?
Wirklich bewegt haben mich nur Toppmöllers Schuss in der 89. Minute zum (meines Erachtens unverdienten!!!) Ausgleich und die anschließende Szene, als unsere Jungs sich nicht auf dem Feld vor Freude umher wälzten, sondern stattdessen zu unseren mitgereisten OFC-Fans rannten und an die Absperrung sprangen. DAS hat mich wirklich bewegt und es macht mich nachdenklich.
Es tut es darum, weil mir in diesem Moment klar wurde, wie sehr auch die Spieler unter der massiven Fan-Kritik (man denke nur an den Offenen Brief) der letzten Wochen gelitten haben müssen und weiterhin leiden und wie wichtig es ihnen doch wohl auch ist, dass sie ihre Fans hoffentlich wieder etwas versöhnen können.
Ich will an dieser Stelle keineswegs schönreden, was da in letzter Zeit vom OFC spielerisch gezeigt wurde, aber seit diesen Szenen weiß ich wieder, dass nicht nur wir Fans mit und unter unseren Kickern leiden, sondern auch die Spieler sich enorm mit uns verbunden fühlen und mit unserer Ablehnung zu kämpfen haben. Wenn ich Toppmöller einen Satz in den Mund legen könnte, dann ist es dieser: >>Das Tor war für euch, das Tor war für euch! Wir brauchen euch und eure Unterstützung!AUCH wenn das bedeutet, gemeinsam durch die Scheiße (tschuldigung) gehen-, sich ankotzen-, aber sich dann auch wieder aufraffen zu müssen.
Was zählt ist, dass wir zueinander halten!
Insofern war das heutige Spiel nicht nur wieder ein weiterer „tiefer Tiefpunkt vom Tiefpunkt…“ …
In diesem Sinne
ein nachdenklicher Fan
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