Nach vier Niederlagen in Serie empfinden „mausetote“ Offenbacher das Unentschieden in Essen als Balsam auf wunde Seelen
VON ANDREAS HUNZINGER (ESSEN) (Quelle: fr-online.de)
In der Pressekonferenz nach dem Spiel bei Rot-Weiss Essen unterlief Wolfgang Frank ein schöner Versprecher. „Der Sieg war nicht unverdient“, sagte der Trainer des Fußball-Zweitligisten Kickers Offenbach nach dem Gastspiel seines Teams im Georg-Melches-Stadion. Für einen Moment hatte Frank offenbar vergessen, dass die Partie 2:2 geendet hatte, doch sein verbaler Fauxpas spiegelte durchaus die Stimmung im Lager des OFC wieder. Denn alle waren sie der Ansicht, dass der erste Punktgewinn der Kickers nach vier Niederlagen in Folge „einem gefühlten Sieg“ gleichkam, wie Mittelfeldspieler Thomas Wörle es stellvertretend für seine Teamkollegen ausdrückte.
Das Unentschieden sahen alle beim OFC als Aufbauhilfe für die zuletzt arg gebeutelte Seele, die in der vergangenen Woche auch noch das klare 0:3 im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den Erzrivalen Eintracht Frankfurt zu verkraften hatte. „Mit dem Unentschieden in diesem Hexenkessel muss man zufrieden sein“, sagte Torjäger Suat Türker, während Kollege Wörle „den Punktgewinn richtungsweisend“ fand.
Auch wenn es angesichts der Vorstellung des OFC an der Hafenstraße keinen Grund für irgendwelchen Überschwang gab, so ist die Erleichterung bei Spielern und Trainern doch zu verstehen. Denn bis eine Minute vor Schluss hatte wenig darauf hingedeutet, dass die Offenbacher die Talfahrt würden stoppen können. „Wir waren schon mausetot“, sprach Kapitän und Abwehrchef Markus Happe aus, was wohl die meisten im Offenbacher Lager dachten, als die 89. Minute angebrochen war. Dann schlug Happe jedoch einen langen Ball nach vorne, die Kugel gelangte zu Dino Toppmöller und der OFC-Angreifer jagte das Leder von der Strafraumgrenze mit Wucht zum 2:2 unter die Latte des Essener Gehäuses. „Toppi hat uns geholfen, dass wir mit einer guten Moral nach Hause fahren“, lobte Frank später den Torschützen, der auch den Treffer zur 1:0-Führung der Kickers erzielt hatte, als er nach einer Ecke von Thorsten Judt aus kurzer Distanz ins Netz traf (23.). Zu dieser Zeit hatten die Gäste gut organisiert in der Deckung gestanden und den Essenern kaum eine Möglichkeit gelassen, sich in der Offensive zu entfalten. „In der ersten Halbzeit haben wir das Spiel gut im Griff gehabt“, bilanzierte Torjäger Türker zurecht.
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