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Aus der Offenbach Post:
Bei 1860 München sollen Kickers nach vier Auswärtsniederlagen zusammenrücken

Offenbach (joko) – 1860 München hat von den letzten vier Spielen nur eines gewonnen, wird von Verletzungssorgen geplagt und musste vor fünf Tagen eine herbe 0:3-Heimniederlage gegen Greuther Fürth einstecken. Grund zur Besorgnis? Nicht, wenn der Gegner heute (18.00 Uhr) Kickers Offenbach heißt.

Der OFC hat sich in den letzten vier Spielen als idealer Aufbaugegner für gefrustete und gebeutelte Klubs erwiesen. Jena verliert 1:5 gegen Wehen Wiesbaden, schlägt die Kickers 2:0. Kaiserslautern verliert gegen Wehen Wiesbaden 0:2, holt in Offenbach den ersten und einzigen Auswärtspunkt (0:0). Köln verliert gegen Wehen Wiesbaden 3:4, schlägt die Kickers 4:1. Koblenz verliert gegen Mönchengladbach 0:5, holt in Offenbach ein 1:1. „Irgendwie ziehen wir so etwas magisch an. Aber das darf uns nicht zu sehr beschäftigen“, will Wolfgang Frank lieber die Verunsicherung bei den „Löwen“ ausnutzen. „Ein 0:3 in einem Heimspiel steckt man nicht einfach weg“, sieht der Kickers-Trainer gute Chancen, die schlechte Auswärtsserie (vier Niederlagen, 2:13 Tore) zu beenden.

Die Wende soll mit fast unverändertem Personalbestand gelingen. Gegenüber dem 1:1 gegen Koblenz wird es höchstens einen Wechsel geben. Im zentralen Mittelfeld überlegt Frank noch, ob Thomas Wörle ein Comeback bei seinem alten Verein feiern darf oder erneut Adebowale Ogungbure spielen wird. Auf den Außenbahnen hat sich Frank mangels Alternativen (Müller und Sidney sind verletzt) auf Niko Bungert (rechts) und Bastian Pinske (links) festgelegt. Zwei Schlüsselpositionen im Spiel gegen die 60er, die mit Daniel Bierofka (links) und Joshua Wolf (rechts) zwei ehemalige Nationalspieler auf den Flügeln aufbieten. Besonders für Niko Bungert eine unangenehme Aufgabe gegen den dribbelstarken Bierofka. In der Innenverteidigung avancierte Bungert zum besten Zweikämpfer der Liga, gewann 82,4 Prozent seiner 68 Duelle am Ball. Auf der ungeliebten Außenbahn kam der 21-Jährige nur auf 50 Prozent.

In München sollen die Kickers enger zusammenrücken. Mit einer dichteren Anbindung der einzelnen Mannschaftsteile will Frank das Offensivspiel forcieren und die Isolation der beiden Sturmspitzen aufheben. „Ganz wichtig“, so Frank, „wird sein, wie unsere Außenspieler Judt und Mokhtari die Stürmer versorgen.“

Das hat bisher nicht effektiv funktioniert. Die Kickers schlugen zwar die meisten Flanken (286) aller Zweitligisten, taten dies aber nicht gerade präzise – nur 18,5 Prozent kamen an, nur Augsburg ist schwächer. Das heißt, mehr als 200 Flanken landen im Nirgendwo. Oder gleich beim Gegner.

Nicht nur diese Offensiv-Statistik zeigt, dass die eigentliche Problemzone der Kickers bisher das Mittelfeld ist. Denn auch beim Umschalten auf die Defensive hapert es im zentralen Bereich. Nach einer Auswertung der DFL hat nur der 1. FC Köln mehr gegnerische Torschüsse zugelassen als die Offenbacher (159).