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Aus der Offenbach Post:
15-Millionen-Arena in Wiesbaden eingeweiht / Mainzer Neubau 2009 fertig / Kickers planen neues Stadion auf Bieberer Berg

Offenbach (joko) – Wasser und Feuer – zwei Gegensätze, die gestern Abend bei der Einweihung des neuen Stadions vom SV Wehen Wiesbaden vereint wurden. Bezahlt wurde das 15 Millionen Euro teure Stadion in Wiesbaden vom Wasserfilterhersteller Brita, dessen Gründer Heinz Hankamer den Aufstieg des einstigen Dorfklubs von der A-Liga in die 2. Liga finanziert hat. Die Einweihung der Brita-Arena wurde mit einem pompösen Feuerwerk und einem Spiel zwischen dem SV Wehen Wiesbaden und Borussia Dortmund gefeiert.
Auf dem Gelände neben dem alten Stadion an der Berliner Straße, das die Stadt Wiesbaden zur Verfügung gestellt hat, entstand eine Stahlrohr-Arena mit einem Fassungsvermögen von 12 500 Zuschauern mit 5000 Steh- und 7500 Sitzplätzen. Die Innenräume bestehen aus 120 Containern (Maße: sechs mal drei Meter), die wie Bausteine innerhalb von vier Monaten zusammengesetzt wurden. Vorteil dieser Bauweise: Das Objekt, das drei Jahre an den SV Wehen Wiesbaden vermietet ist, kann abgebaut oder umgesetzt werden.

Nach Eintracht Franfurt ist der SV Wehen Wiesbaden nun der zweite der vier Profiklubs im Rhein-Main-Gebiet mit einem neuen Stadion. Der dritte Neubau soll bis zum Jahr 2009 in Mainz fertiggestellt sein. Das Land Rheinland-Pfalz, die Stadt Mainz und Zweitligist 1. FSV Mainz 05 finanzieren das neue, 35 000 Zuschauer fassende Stadion gemeinsam. Die Stadt Mainz ermöglicht die Vergabe günstiger Kommunalkredite zur Finanzierung des auf 40 Millionen Euro veranschlagten Stadionbaus und bringt die Grundstücke am Europakreisel mit ein. Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt sowohl den Stadionbau (5 Millionen) als auch den Bau der Infrastruktur (7,5 Millionen). Der 1. FSV Mainz 05 wird als Stadionpächter 7,5 Millionen Euro Eigenkapital einbringen, jährlich 3,3 (Bundesliga) oder 2,3 Millionen Euro (Zweite Bundesliga) Miete zahlen.

Bleibt noch der vierte Rhein-Main-Profiklub, Kickers Offenbach. Dort wird in aller Stille an einem Neubau-Projekt gearbeitet. Die Vereinsführung will sich zum Thema Stadion erst wieder äußern, wenn die Finanzierung gesichert ist. Zu groß ist noch die Enttäuschung, dass der vor Jahren geplante Umbau des maroden Stadions mit einem integrierten Hotelneubau gescheitert ist, weil die private Finanzierung nicht zustande kam. Inzwischen gibt es konkrete Pläne für ein neues, 30 000 Zuschauer fassendes Stadion auf dem Bieberer Berg. Dafür ist finanzielle Hilfe von Stadt und Land nötig. Seit Monaten werden Gespräche zwischen Verein und den Politikern geführt, doch der Zeitpunkt für die Umsetzung des Stadionprojektes ist nicht absehbar.