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Aus der Frankfurter Rundschau:
Der Coach verwahrt sich dagegen, dass Kickers Offenbach ein Torwartproblem plagt, und bleibt zuversichtlich
VON ANDREAS HUNZINGER

Gestern hat Wolfgang Frank noch einmal mit Daniel Endres telefoniert. Der Trainer des Fußball-Zweitligisten Kickers Offenbach hielt es für angebracht, seinem jungen Torhüter nach der 1:4-Pleite vom vergangenen Freitagabend beim 1. FC Köln Mut zuzusprechen. Endres, just erst nach längerem Hin und Her zur Nummer eins im Tor des OFC bestimmt, hatte bei eineinhalb Kölner Toren nicht gut ausgesehen. Vor allem sein Bock zum 0:1 nach drei Minuten, als er sich von einem 30-Meter-Freistoß des FC-Angreifers Adil Chihi hatte überraschen lassen, hatte der Partie die negative Wendung gegeben. Frank versicherte dem 22-Jährigen, dass er ihn nicht in Frage stellen wird. „Ich werde einen Teufel tun und nun eine Diskussion aufflammen lassen“, sagt der Kickers-Coach, Endres befinde sich in der Entwicklung und habe eine Woche zuvor beim 0:0 gegen Kaiserslautern „klasse gehalten“. Und auch in Köln habe Endres „gute Szene gehabt“, so Frank.

Brauchbare Aktionen waren insgesamt aber Mangelware in Köln. Zumal, wie Frank zu seiner Bestürzung erneut erkennen musste, „wir uns gleich den Schneid haben abkaufen lassen“. Der 0:2-Rückstand binnen der ersten fünf Minuten war den Offenbachern nachhaltig in die Glieder gefahren, in der Folge ließen es Kapitän Thorsten Judt und Kollegen vor allem an der nötigen Aggressivität fehlen, um den Kölnern ernsthafte Probleme zu machen. „Wir waren irritiert“, so Frank. Dabei hatte sich Köln beileibe nicht als gefestigte Einheit präsentiert. Gerade nach dem 1:2 der Gäste durch Judt hatten die Rheinländer angeschlagen gewirkt. Kapital konnte der OFC daraus aber nicht schlagen.

„Position, die angemessen ist“

Für Frank ist die deutliche Niederlage allerdings kein Grund, die Zuversicht zu verlieren. Auch wenn der OFC derzeit keinen wirklich stabilen Torhüter besitzt, die Defensive immer wieder „ein, zwei Fehler zu viel macht“ (Frank), das Problem der fehlenden Dynamik aus dem zentralen Mittelfeld nicht gelöst scheint und zu allem Überfluss Torjäger Suat Türker wegen einer Zerrung im Oberschenkel, die ihn in Köln nach 38 Minuten zum Ausscheiden zwang, länger ausfallen wird. „Wir sind noch nicht ganz so weit“, sagt Frank zwar über den Stand der Entwicklung seiner Mannschaft, mahnt aber gleichzeitig dazu, nicht den Blick für die Realitäten zu verlieren. Der OFC befinde sich mit vier Siegen, einem Remis und vier Niederlagen sowie 13 Punkten auf dem Konto „in einer Position, die für uns angemessen ist“.

Mit harter Trainingsarbeit und zwei Testspielen – morgen um 18.30 Uhr beim Bezirksoberigisten Spvgg. Neu-Isenburg und am Freitag um 17 Uhr bin Neu-Isenburg gegen den Regionalligisten FC Ingolstadt – will der OFC-Coach seine Mannen so weit wieder auf Vordermann bringen, dass das nächste Punktspiel am 19. Oktober gegen die TuS Koblenz wieder gewonnen wird. und aus der Momentaufnahme – ein Punkt aus drei Spielen – kein Trend wird.