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Aus der Offenbach Post:
Starker Beginn des OFC, dann mit Glück: Kaiserslautern trifft dreimal Pfosten und Latte / Hornig schwer verletzt

Von Jochen K o c h

Offenbach – Abstiegskandidaten sind für die Offenbacher Kickers undankbare Gegner. Drei Tage nach der 0:2-Niederlage beim Tabellenletzten Jena reichte es gestern gegen den Tabellenvorletzten 1. FC Kaiserslautern nur zu einem 0:0. Die Kickers bleiben damit auch im vierten Heimspiel ungeschlagen und mit 13 Punkten näher zu den Aufstieg- als zu den Abstiegsplätzen. Die Leistrung entspricht aber noch nicht dem Tabellenplatz. Die kämpferisch sehr engagierten Kickers konnten nur in der Anfangs- und Schlussphase überzeugen, hatten dazwischen Glück, dass der 1. Kaiserslautern seine eklatante Sturmschwäche mit drei Pfosten- und Lattentreffern auf über sechs Stunden ohne Tor ausdehnte.

Neben dem angekündigten Torwartwechsel nahm Frank nach dem 0:2 von Jena noch zwei Veränderungen vor. Sidney spielte für Pinske und Wörle für Cimen. Auch Kaiserslauterns wechselte nach dem 0:2 gegen Wehen Wiesbaden ein Trio aus. Mit Beda, Müller und Simpson setzte Trainer Rekdal geballte Routine ein.

Allerdings hatten die Pfälzer erhebliche Anlaufschwierigkeiten. Die Kickers dominierten in der Anfangsphase eindeutig. Mit langen Bällen wurden die Stürmer gesucht, was anfangs auch gut klappte und den Kickers klare Chancen eröffnete. Dino Toppmöller schüttelte seinen Bewacher Beda ab, traf mit seinem Schuss aus 14 Metern aber nur den Pfosten (14.). Vergebens reklamierte Suat Türker nach einer Berührung von Kotysch einen Elfmeter (16.). Der umtriebige OFC-Stürmer beschäftigte die ganze Lauterer Abwehr und eröffnete mit einem genialen Hackentrick die Riesenmöglichkeit für Toppmöller, der sich aber frei vor Fromlowitz den Ball zu weit vorlegte (25.). Mit dieser vergebenen Chance kam ein Bruch ins Offenbacher Spiel. Auch im Defensivverhalten ging die Ordnung verloren.

Endres hält gut
Ab der 30. Minute erspielte sich Lautern über das Mittelfeld und die aufrückenden Außenverteidiger Bugera und Müller, die von Mokhtari und Judt bis dahin überhaupt nicht gefordert wurden, ein klares Übergewicht. Nur mit viel Glück und dank eines starken Daniel Endres retteten die Kickers ein torloses Unentschieden in die Pause. Dreimal hätten die Gäste in Führung gehen können. Erst lenkte Hysky eine Flanke von Simpson (un)glücklich an die Latte (33.), dann Endres einen Kopfball von Simpson an die gleiche Stelle der Querlatte (35.) und zu guter letzt fischte der 22-jährige OFC-Torwart einen präzisen Flachschuss von Müller mit den Fingerspitzen aus dem Eck (39.).

Auch nach Wiederanpfiff hatten die immer noch völlig verunsicherten Kickers das Glück auf ihrer Seite, als Jendrisek aus kurzer Distanz zum dritten Mal für die Lauterer nur Aluminium traf (50.). Lautern erspielte sich eine klare Überlegenheit, weil die Kickers sich in den Zweikämpfen kaum noch durchsetzen konnten und besonders auf den Außenbahnen völlig abgeklemmt waren. Somit fehlten die Anspielstationen und die fast ausschließlich hoch und weit nach vorne gespielten Bälle kamen postwendend zurück.

Auch wenn die Abwehr keinen sicheren Eindruck hinterließ, gestatteten die Offenbacher dem FCK keine klare Chance mehr. Stattdessen kam der OFC mit Einzelaktionen noch zu wenigen Möglichkeiten, doch Sidneys Schuss wurde von Bugera kurz vor der Linie abgeblockt und als Türker ins Tor traf (86.), jubelten alle zu früh – Abseits. Nachdem der eingewechselte Hornig mit einer Platzwunde und Verdacht auf Jochbeinbruch raus musste, überstanden die Kickers die letzten Minuten zu zehnt.