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Aus der Frankfurter Rundschau:
Kickers lassen Trainer Frank in Jena im Regen stehen

Vor gut zehn Tagen hatte Wolfgang Frank davon gesprochen, „dass wir an der Konzentration arbeiten müssen“. Das war nach der 1:3-Niederlage der Offenbacher Kickers beim FC St. Pauli, als dem Trainer des Fußball-Zweitligisten die Aussetzer seiner Mannen gehörig auf die Stimmung geschlagen hatten. Nachdem der OFC beim 2:0 am vergangenen Sonntag gegen Mainz 05 auf dem Wege der Besserung zu sein schien, musste Frank bei der gestrigen 0:2 (0:1)-Niederlage bei Carl Zeiss Jena erkennen, dass seine Jungs immer noch sehr wankelmütig sind. Entsprechend enttäuscht war er. „Die Mannschaft hat mich zum ersten Mal richtig im Regen stehen lassen“, kritisierte Frank. „Wir konnten heute nicht mit dem Mainz-Ergebnis umgehen.“

Die Niederlage beim bis dato sieglosen Tabellenletzten wäre zu verhindern gewesen, wenn die Kickers eben jene Hingabe an den Tag gelegt hätten, wie drei Tage zuvor gegen Mainz. Das taten sie aber nicht, und so mussten sie am Ende einer niveauarmen Begegnung geschlagen das Feld verlassen. Vor allem in der Offensive lag etliches im Argen, Franks Team war viel zu passiv. Jena bot zwar ebenfalls Schmalspurkost, ging aber in Führung. Nach 43 Minuten trudelte ein Freistoß von Jan Simak an Freund und Feind vorbei ins lange Toreck, OFC-Keeper Cesar Thier machte dabei keine glückliche Figur. Frank hatte den 39 Jahre alten Routinier nach fünf Wochen wieder dem 17 Jahre jüngeren Daniel Endres vorgezogen. Der sei nach seinen jüngsten Unsicherheiten psychisch stark belastet“ gewesen, so der Coach.

Die Gäste, die kurz nach der Pause durch Angreifer Dino Toppmöller die Großchance zum 1:1 besaßen (50.), erhöhten erst nach einer guten Stunde etwas die Schlagzahl. Ein Schnitzer von Thier, der, irritiert durch Verteidiger Niko Bungert, einen langen Ball passieren ließ, eröffnete Sandor Torghelle schließlich die Chance zum 2:0, die der ungarische Stürmer eiskalt nutzte (74.). Damit war die Begegnung entschieden, da es dem OFC – dessen Mittelfeldakteur Adebowale Ogungbure kurz vor dem Ende wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte sah (89.) – an diesem Abend der nötige Biss fehlte. hunz