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Kickers besiegen Aue im ersten Heimspiel mit 3:2

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Einige tausend Fähnlein wurden heute vor dem Spiel von unserem Sponsor EVO verteilt. Sie sollten die einzigen sein, die so richtig schön flatterten, denn unsere Abwehr stand die meiste Zeit auf stabilen Füßen.

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Jedenfalls war das so nachdem die Unsicherheiten der ersten zehn Minuten und damit die gute Anfangsphase der Auer vorbei war. Denn dann köpfte der lange Dino in seiner typischen Weise das Leder direkt unter die Latte, nach schöner Verlängerung vom starken Niko Bungert.

Gibt’s ja gar net, so effektiv war unser Sturm ja selten. Kaum steht man im Block und schnuppert nach langer Abwesenheit die gute Stadionluft und schon darf gejubelt werden. Bin ich im richtigen Stadion, hab ich mich gefragt.
Die Antwort kam alsbald und deutlich in der 17. Minute. Da trug Aue einen Angriff nach dem Schema der ersten zehn Minuten vor, hebelte unsere Viererkette aus und stand mit zwei Mann vorm Tor. Ausgleich. So ein Mist. Die Freude war kurz, ein Gefühl das ich gut kannte. Ich war also auf dem Bieberer Berg, das war jetzt klar.

[photopress:IMG_4463b.jpg,thumb,alignright]Aber etwas hatte sich doch verändert. Es machte die meiste Zeit richtig Spaß unserer Mannschaft zuzusehen. Wie angenehm war das nach der trostlosen Zeit der Rückrunde. Selten nur wurden hohe und weite Bälle als verhasste Angriffstaktik eingesetzt. Viel mehr lief das Bällchen strukturiert durch die eigenen Reihen und häufig über die rechte Seite und Mokki, der seine Gegenspieler ein ums andere Mal alt aussehen ließ und immer wieder bis zur gegnerischen Grundlinie durchkam. Gut, das allein bringt noch nicht viel, aber heute gelang es unserem Mokki auch des öfteren mal, den Ball dann noch gut in Tornähe zu bringen.

So wie Mokki gab heute jeder sein Bestes, das war deutlich zu sehen. Toppi toppte seinen ersten Treffer dann auch gleich in der 33. Minute, fing einen Schussversuch von Sieger ab, drehte sich um seine eigene Achse und drückte den Ball unter dem Torwart durch zur erneuten Führung. Der Auer Abwehr fiel in diesem Moment nichts besseres ein, als wild zum Linienrichter zu winken. Aber der ließ sich glücklicherweise nicht mehr umstimmen. Neenee, das war kein Abseits!

[photopress:IMG_4473b.jpg,thumb,alignleft]Mit einer Führung läßt sich die Pause dann auch viel besser verbringen und es durfte lebendig über die Qualität diskutiert werden, die wir noch auf der Ersatzbank sitzen hatten. Ein Hysky und Pinske für hinten, ein Ogungbure und Epstein für die Mitte und natürlich noch ein Türker für vorne.

Letzterer kam dann auch in der 69. Minute für Agritis rein, begleitet von unseren „Jetzt geht’s los“-Gesangseinlagen. Das hätten sich die Auer mal besser anhören sollen, denn Suat nahm sich unserer frommen Wünsche an und lupfte die Kugel von der linken Strafraumgrenze mit seiner ersten Ballberührung über den Auer Torwart und hinein in den Kasten zum 3:1. Na da war was los! Das ist unser Suat wie wir ihn lieben, kommt auf den Platz und zeigt gleich wo’s lang geht. Schön dass wir ihn haben.

[photopress:IMG_4477b.jpg,thumb,alignleft]Jede Aktion die nun nicht zu einem Gegentor führte, brachte uns nun weiter Richtung Schlusspfiff. Denn leiderprobt wie man ist, beruhigt auch eine Zwei-Tore-Führung keinen Offenbacher Fan. Dann in der 83. Minute ein schnell ausgeführter Freistoß unserer Gäste, Verwirrung an der Strafraumgrenze und Endres reißt einen Lilafarbenen zu Boden, der sich schön weit in hinter die Linie fallen lässt. Schiri, warum zeigst du auf den Punkt? Das war doch außerhalb. Egal, gibt trotzdem Elfmeter, sagte der und schwupps war der Anschlusstreffer da.

„Karin isch sachs dir, wir fangen noch einen, glaub mir, isch spür des, isch kenn die Kiggers.“ Den Satz musste ich jetzt hinter mir mindestens dreimal mit anhören. „Nein, Karin, glaub deinem Mann nicht, sonst hat er am Ende das Unheil noch herbeigeredet“, wollte ich am liebsten diese negativen Schwingungen hinter mir zerstreuen. Aber ich hörte dem Gejammer dann einfach nicht mehr zu, hoffte, dass mit den neuen Kickers auch ein paar alte Gewohnheiten wie Gegentore in der letzten Spielminute der Vergangenheit angehören sollten.
Und so war es dann schließlich. Als Toppmöller nach dem Schlusspfiff dann in Vertretung von Sichone die Siegermannschaft zur ersten Tanzeinlage vor heimischem Publikum bat, erkannte auch Karins Mann, dass sich bei uns einiges zum Besseren zu wenden scheint.