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Aus der Offenbach Post:
Daniyel Cimen über Umwege zum OFC

Von Christian D ü n c h e r

Offenbach – Er hat bereits gegen die ganz Großen des Fußballs gespielt. 2006 im DFB-Pokalfinale gegen Bayern München. Oder vor zwei Jahren bei der U 20-WM in den Niederlanden gegen den argentinischen Superstar Lionel Messi. „Er war mein direkter Gegenspieler“, erzählt Daniyel Cimen. „Wir haben zwar 0:1 verloren, aber er hat kein Tor gemacht und keins vorbereitet.“ Messi spielt mittlerweile beim FC Barcelona und gewann mit den Katalanen 2006 die Champions League. Und Cimen? Der gebürtige Hanauer, der 1994 von der SG Nieder-Roden zu Eintracht Frankfurt wechselte, schaffte dort nie den Durchbruch und will nun ausgerechnet beim Erzrivalen neu angreifen.

Bis 2009 hat sich der 22 Jahre alte Defensivallrounder an Kickers Offenbach gebunden und ist damit nun über Umwege bei dem Klub gelandet, der ihn schon mehrfach verpflichten wollte. „Seit 1993 gab es mehrere Anfragen von den Kickers“, erinnert sich Cimen. „Mein Vater meinte damals aber, dass es für einen Wechsel noch zu früh sei.“ Als die Zeit letztlich reif war, kamen die Frankfurter dem OFC zuvor. Für die Eintracht spielte der Rechtsfuß in der Bezirks- sowie Hessenauswahl und durchlief beim Deutschen Fußball-Bund alle Nachwuchsmannschaften von der U14 bis zur U20. Dreimal nahm er an einer EM teil. „Das Highlight war die U 20-WM 2005.“

Zuletzt gab es für Cimen jedoch nur noch wenige sportliche Höhepunkte. Mit Eintracht Braunschweig, an die er in der zweiten Hälfte der vergangenen Saison ausgeliehen war, kämpfte er vergebens um den Klassenerhalt in der 2. Liga. Und in Frankfurt legte man keinen Wert mehr auf ihn. Aussitzen wollte Cimen seinen Vertrag nicht. Den Wechsel ins Unterhaus sieht er keineswegs als Rückschritt. „Ich hatte ein Angebot aus der 1. griechischen Liga. Mir war aber schnell klar, dass ich in der Region bleiben will. Denn hier habe ich mein gewohntes Umfeld.“ Dass ihm seine Eintracht-Vergangenheit Probleme bereiten könnte, glaubt der Youngster nicht. „Einige Fans sehen das vielleicht kritisch. Ich werde aber versuchen, mit Leistungen die passende Antwort zu geben.“