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Aus der Frankfurter Rundschau:
Kickers wollen kommende Saison auf Defensive und mentale Stärke setzen

Ein Blick auf die Liste der Neuzugänge von Kickers Offenbach zeigt, wo die Achillesferse des Fußball-Zweitligisten in der vergangenen Saison lag: in der Defensive. Gestern saßen jene acht Neuen vor der versammelten Journalistenschar, die helfen sollen, dass die kommende Spielzeit nicht erneut zu einer Zitterpartie wird.

Zuvorderst die Abwehr und das defensive Mittelfeld sollen Moses Sichone (Alemannia Aachen), Santos „Sidney“ De Brito (Energie Cottbus), Martin Hysky (Rot-Weiss Essen), Manuel Hornig (1. FC Saarbrücken, alle Abwehr), Daniyel Cimen (Eintracht Frankurt), Adebowale Ogungbure, Maximilian Watzka (Sachsen Leipzig) und Benjamin Baier (eigene Jugend, alle Mittelfeld) verstärken. Trainer Wolfgang Frank ist überzeugt, dass das gelingt: „Wir haben damit eine deutliche Qualitätssteigerung.“

Alle 34 Spiele der vergangenen Saison hatte sich Frank nach dem Saisonabschluss noch einmal angesehen, so, als wenn er sich versichern wollte, dass es auch wirklich die Arbeit nach hinten war, an der es beim OFC krankte. Die Erkenntnis: „Im Defensivverhalten haben einige Dinge nicht funktioniert. Es war klar, dass wir Leute mit Erfahrung brauchen, die wenig Fehler machen.“

Kritik an Reich und Kreuz

Konsequenz der Analyse: Man habe „gezielte Personalentscheidungen“ getroffen auch hinsichtlich der unschönen Erfahrungen mit Markus Kreuz und Marco Reich. Beide haben zwar noch einen Vertrag in Offenbach, aber unter Frank wohl keine Perspektive mehr. Heute vor dem ersten Training (10 Uhr) will sich Frank mit den beiden zusammensetzen, um das weitere Vorgehen zu klären. „Wir werden festlegen, wie das in Zukunft ablaufen wird“, sagt der Trainer, der ein niederschmetterndes Urteil über Kreuz und Reich fällt: „Sie haben versagt in unserer Philosophie, die Mannschaft nach vorne zu bringen.“ Frank hat deshalb nach seiner Ansicht nur charakterstarke Profis verpflichtet.

Zudem soll künftig auch die Mentalarbeit verstärkt werden. „Denn der Druck wird nächstes Jahr noch größer sein. Deshalb ist unser erstes Ziel auch eine Truppe, die in sich gefestigt ist und die Underdog-Situation annimmt.“ Generell will Frank versuchen, das Defensiverhalten seiner Mannschaft „mehr nach vorne zu verlegen“, vor allem mit der Verpflichtung von Moses Sichone und Sidney sei man in der Viererkette stärker besetzt als vergangene Saison. „Deshalb sind wir auch in der Lage aus der Defensive heraus besser aufzubauen.“ Wenn Marco Reich und Markus Kreuz bei einem anderen Verein unterkommen, soll noch kurzfristig entschieden werden, ob der derzeit 24 Spieler umfassende Kader noch aufgestockt wird. ase