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OFC-Fußballer glauben fest an ein versöhnliches Saisonende (Quelle: fr-online.de)
VON ANDREAS HUNZINGER

Wer die Profis des Fußball-Zweitligisten Kickers Offenbach gestern Vormittag beim Training im Stadion am Bieberer Berg beobachtete, hatte nicht den Eindruck, dass hier die Spieler eines Abstiegskandidaten ihrer Arbeit nachgehen. Diejenigen, die tags zuvor beim 2:2 in Köln durchgespielt hatten, liefen gemächlich aus und vergnügten sich zwischendurch beim beliebten Fünf gegen Zwei. Bei den Reservisten, die unter Aufsicht von Cheftrainer Wolfgang Frank übten, herrschte beim Kleinfeldspiel zwar volle Konzentration, aber auch Lockerheit.

Die Stimmungslage passt indes nicht recht zur Situation des OFC im Abstiegskampf. Denn durch das zweifelsohne respektable Unentschieden bei dem Erstligaabsteiger hat sich die Lage tabellarisch verschlechtert. Der OFC rangiert auf einem Abstiegsplatz, und den Klassenerhalt zu schaffen, „liegt nicht mehr ganz in unserer Hand“, sagt Mittelfeldspieler Thorsten Judt. Die Konkurrenz muss selbst bei einem Offenbacher Sieg am Sonntag gegen Absteiger Braunschweig mitspielen, damit die Kickers zweitklassig bleiben.

Doch darüber wollen sich die Hessen jetzt keine Gedanken machen, sämtliche Wenns und Abers werden ausgeblendet, Nebenschauplätze ignoriert. So findet Coach Frank die Aussage von Präsident Dieter Müller in einem Interview, wonach seine Zeit in Offenbach bei einem Abstieg wohl zu Ende wäre, zwar „vom Zeitpunkt her unglücklich“, aber weiter will er sich damit nicht befassen. „Es gibt nur eins, und das ist das Spiel gegen Braunschweig.“ Das werde „eine Riesenaufgabe“ (Judt), eine „Nervenschlacht“ (Stephan Sieger).

Der Auftritt in Köln hat jedoch die Zuversicht wachsen lassen, dass die Saison ein versöhnliches Ende nimmt. „Wir werden das regeln“, sagt Trainer Frank in gewohnter Diktion, und seine Jungs folgen ihm. „Ich glaube fest daran, dass wir drin bleiben“, sagt Thomas Wörle. Gerade die Partie in Köln, so der Mittelfeldmann, habe ihm gezeigt, „dass wir mit der Drucksituation gut umgehen“. Zudem, so Routinier Judt, habe der OFC „sicher nicht die schwierigste Aufgabe“ der bedrohten Klubs. Was angesichts der Gastspiele von Rot-Weiss Essen (in Duisburg) und der Spvgg. Unterhaching (in Rostock) bei Aufstiegskandidaten stimmt. Doch gerade der vermeintliche Vorteil des Heimspiels gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten birgt Gefahren. Das wissen alle.

Türker muss pausieren

Sorgen bereitet zudem Suat Türker. Der Torjäger, dem für den Fall eines Offenbacher Abstiegs ein Angebot des Ligakonkurrenten FC Augsburg vorliegen soll, zog sich in Köln eine Zerrung im rechten Oberschenkel zu. Bis Mittwoch muss der 31-Jährige pausieren, am Donnerstag will er wieder ins Training einsteigen. Hinsichtlich seiner Einsatzchancen ist Türker aber optimistisch. „Ich denke, es geht auf jeden Fall.“ Wolfgang Frank wird es gerne hören. Denn am Sonntag braucht er den mit 14 Treffer erfolgreichsten Angreifer dringender denn je.