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Oualid Mokhtari beschäftigt sich nicht mit Regionalliga (Quelle: op-online.de)

Offenbach (app) – An den 1. FC Köln hat er nur gute Erinnerungen. Beim 2:0 in der Hinrunde erzielte Oualid Mokhtari als Einwechselspieler sein erstes Saisontor für die Offenbacher Kickers in der 2. Fußball-Bundesliga. Eine Woche später kehrte der 25-Jährige erstmals nach sechs Wochen in die Stammformation zurück, traf beim 2:1 in Braunschweig aus mehr als 30 Metern. Da sein Bruder Youssef, inzwischen für den MSV Duisburg aktiv, zuvor in Köln spielte, war Oualid Mokhtari des öfteren bei Spielen in der Rhein-Energie-Arena. „Die haben eine sensationelle Stimmung in ihrem Stadion – das ist wie Karneval. Ich bin fast ein bisschen zum FCK-Fan geworden“, gibt Mokhtari zu.

Darauf kann er am Sonntag, 14.00 Uhr, keine Rücksicht nehmen. Die Kickers müssen am vorletzten Spieltag als Tabellen-14. (34 Punkte) beim Neunten (44) punkten, um vor dem letzten Spiel gegen Braunschweig ihre Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. „Köln ist ein Finale für uns“, sagt Mokhtari und ergänzt: „Wir müssen frech Fußball spielen, agieren und nicht nur reagieren. Der FC wird mit drei festen Angreifern kommen. Da muss man hinten kompakt stehen und vorne seine Möglichkeiten nutzen.“ Ähnlich wie in der Vorrunde, als die Kickers im Dezember 2006 vor 18 000 Fans am Bieberer Berg begeisterten und die Kölner in der Schlussphase durch Tore von Dino Toppmöller und Mokhtari bezwangen.

„Bin fast ein bisschen FCK-Fan geworden“

Nach der Winterpause war der technisch versierte Mokhtari aber erneut aus der Stammformation gerutscht. Trainer Wolfgang Frank stellte ihn nur noch einmal in der Anfangself (0:2 in Unterhaching) auf. Bis zum 16. April, bis zum 2:1 gegen Burghausen. In den folgenden Partien in Kaiserslautern (0:4), gegen Freiburg (2:3) und in Augsburg (1:1) war Mokhtari im rechten Mittelfeld gesetzt. „Oualid ist auf einem guten Weg. Er nimmt an, was man ihm sagt, hat sich stark verbessert. Er macht inzwischen auch Defensivarbeit, ohne seine Offensivqualitäten zu vernachlässigen“, begründet Trainer Frank die Nominierung Mokhtaris in der Endphase der Saison. „Man erwartet von mir offenbar mehr als von anderen. Bei mir wird oft die fehlende Konstanz bemängelt. Aber zu Konstanz gehören elf Spieler, und wer hat die schon bei uns in dieser Saison – kaum einer“, sagt Mokhtari und versichert, er habe sich nach der Winterpause und vor Burghausen nie hängen lassen.

In Köln steht er vor seinem 20. Saisoneinsatz (neun Ein-, vier Auswechselungen). „Das ist zu wenig für mich“, sagt Mokhtari, dessen Vertrag nach zwei Jahren zum Saisonende ausläuft. Und danach? „Man kann nicht über einen neuen Kontrakt reden, sondern muss etwas dafür tun; indem wir die 2. Liga halten. Ich komme aus der Region, würde gerne bleiben. Mein langfristiges Ziel ist die Bundesliga. Davon habe ich als kleiner Junge geträumt – und nicht von der 2. Liga. Mit der Regionalliga beschäftige ich mich nicht“, lässt er sich alle Optionen offen.