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Der OFC braucht aus zwei Spielen mindestens vier Punkte
VON ANDREAS HUNZINGER (Quelle: fr-online.de)

Normalerweise hat Wolfgang Frank viel zu sagen, wenn für seine Mannschaft ein eminent wichtiges Spiel ansteht. Gestern hat der Trainer des Fußball-Zweitligisten Kickers Offenbach jedoch nicht viel gesprochen. Vor der bedeutsamen Partie am Sonntag (14 Uhr) beim 1. FC Köln war Frank, der gerne mal in kämpferischen Monologen die Stimmung zu Gunsten des OFC zu beeinflussen versucht, eher einsilbig. Natürlich, die Bedeutung des Spiels in Köln ist dem 56 Jahre alten Fußball-Lehrer durchaus bewusst. „Außergewöhnlich“ nannte Frank sie, doch ansonsten, so der Coach, „gibt’s nicht viel zu sagen. Gesprochen haben wir genug.“

In der Tat bedarf es nicht der große Worte, um die Situation der Kickers zu beschreiben. Zwei Spiele stehen noch aus, und seit der OFC am vergangenen Wochenende auch das letzte Pünktchen Vorsprung eingebüßt hat und nur noch aufgrund der gegenüber Carl Zeiss Jena mehr geschossenen Tore auf einem Nichtabstiegsplatz notiert ist, heißt die Maxime: verlieren verboten. Vier Punkte aus den Partien in Köln und am letzten Spieltag gegen Eintracht Braunschweig werden aller Voraussicht nach die Mindestausbeute sein, die der OFC verbuchen muss. Vorausgesetzt, dass der abgestiegene Tabellenletzte Braunschweig am 20. Mai besiegt wird (auch, weil er wohl besiegt werden muss), hieße das für Franks Team, dass in Köln mindestens ein Remis herauskommen muss.

Der Kickers-Coach ist, wie immer, zuversichtlich, dass seine Mannschaft erfolgreich sein kann. „Wir sind gut drauf“, sagt Frank, seine Jungs hätten in Augsburg ein sehr gutes Spiel gemacht, und das verleihe ihm die Überzeugung, dass der Klassenerhalt realisiert werde. Dass sein Team in Köln, auch wenn das Team von Trainer Christoph Daum in der Tabelle jenseits von Gut und Böse ist, hart gefordert werden wird, ist für Frank klar. „Aber“, sagt er, „wir werden uns zu wehren wissen“. Und wenn sein Team in de Kölner WM-Arena alles abrufe, „haben wir alle Chancen“.

Happe vor Comeback

Genährt wird der Offenbacher Optimismus auch dadurch, dass sich Kapitän Markus Happe nach wochenlanger Pause wegen einer hartnäckigen Wadenzerrung wieder im Training befindet und gegen seinen ehemaligen Klub wieder zum Kader zählen wird. Ob der 35 Jahre alte Abwehrchef von Anfang an spielt oder erst mal auf der Bank sitzt, ließ Frank offen. Gute Chancen, erstmals seit seiner Verpflichtung im Januar in der Startelf zu stehen, räumt der OFC-Coach auch Anestis Agritis ein. Der griechische Stürmer, der mit seinem Tor vor Wochenfrist in Augsburg den Punkt sicherte, „hat sich in den Vordergrund gespielt“, so Frank. Fraglich ist allerdings der Einsatz von Thomas Wörle. Der Mittelfeldspieler, während des Fehlens von Happe auch Kapitän, hat nach überstandener Magen-Darm-Grippe gestern zwar wieder trainiert, die Frage ist allerdings, ob Wörle kräftig genug ist, um zu spielen. Deswegen reiste der OFC gestern mit 20 Spielern ins Trainingslager in die Nähe von Köln. Und das ohne die erneut ausgemusterten Marco Reich und Markus Kreuz.