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Später Treffer von Anestis Agritis beschert den Kickers im Auswärtsspiel beim FC Augsburg einen glücklichen Punkt (Quelle: fr-online.de)
Die Offenbacher Kickers haben im Abstiegskampf der Zweiten Fußball- Bundesliga ein Lebenszeichen von sich gegeben. Beim FC Augsburg erreichte der OFC ein 1:1 und tat nach den beiden jüngsten Niederlagen etwas für die Moral.

Augsburg – OFC-Trainer Wolfgang Frank hatte vor dem Spiel die Basisforderung an sein Team aufgestellt. „Wir müssen uns richtig wehren“, hatte der 56 Jahre alte Fußball-Lehrer gesagt. Nach zaghaftem Beginn und einer guten Möglichkeit für die Augsburger durch Angreifer Felix Luz (3.) zeigten sich die Offenbacher in der Tat folgsam. Von der 15. Minute an standen die Gäste in der Defensive solide und gingen im Mittelfeld durchaus beherzt in die Zweikämpfe. Lediglich am Augsburger Strafraum konnte sich der OFC, bei dem Ramazan Yildirim als rechter Verteidiger nach monatelangem Reservistendasein eine Chance bekam, selten wirkungsvoll in Szene setzen. Nur einmal, als Mittelfeldakteur nach einem Pass von Torjäger Suat Türker am linken Strafraumeck frei zum Schuss kam, im letzten Moment aber noch abgeblockt wurde, lag ein Treffer für die Gäste in der Luft (28.). Den Platzherren fiel aber auch nicht viel ein, um die Kickers in Verlegenheit zu bringen, und als der Ball dann doch mal im Tor lag, war der Schütze Christoph Teinert im Abseits (31.).

Das Führungstor der Augsburger fiel überraschend. Nach einem Freistoß von Elton da Costa konnte Offenbachs Torhüter Cesar Thier den Ball zunächst per Faustabwehr zwar aus der Gefahrenzone befördern, die Kugel fiel jedoch Augsburgs Mittelfeldakteur Lars Müller direkt vor die Füße, der aus 25 Metern Entfernung direkt abzog und zum 1:0 traf (40.). Allerdings schien Müllers Schuss für Thier nicht unhaltbar. Im direkten Gegenzug bot sich dem OFC die große Möglichkeit zum Ausgleich, doch Angreifer Oehrl setzte den Ball nach einer Flanke von Thorsten Judt per Kopf an die Latte. So gingen die Kickers erneut mit einem Rückstand in die Pause, hatten aber noch Zuversicht. „Ich denke, wir haben in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel abgeliefert“, sagte Kickers-Präsident Dieter Müller.

In der zweiten Hälfte fanden die Kickers nicht mehr ihren Rhythmus, sie wirkten nervös und fahrig in ihren Aktionen, zudem schien dem Frank-Team der rechte Glaube daran zu fehlen, den Rückstand wettmachen zu können. Auf der anderen Seite hatten die Augsburger durch Benjamin Kern (64.) und Roland Benschneider, nach dessen Kopfball Oualid Mokhtari auf der Linie klärte (65.), Chancen zum 2:0. Als sich die Offenbacher mehr und mehr in ihr Schicksal zu fügen begannen, fiel unerwartet der Ausgleich. Nach einem Freistoß von Judt prallte der Ball von der Brust des aufgerückten Innenverteidigers Niko Bungert zum eingewechselten Angreifer Anestis Agritis und der Grieche traf zum 1:1 (78.). Der Treffer sicherte den Kickers am Ende ein glückliches Remis, weil auch die Augsburger nicht mehr mit aller Macht auf den Sieg drängten. So landeten die Kickers einen Punktgewinn, der die Hoffnung auf den Klassenerhalt wieder ein wenig verstärkt haben dürfte.

Andreas Hunzinger.