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Aus der Offenbach Post:
Regensburg – Im ersten Spiel nach dem Theater um die verletzten Eitelkeiten bei Sportlicher Leitung und Präsidium zeigte sich die Mannschaft der Offenbacher Kickers unbeeindruckt und holte beim SSV Jahn Regensburg ein 1:1. Von Jochen Koch

„Der Zirkus hat uns nicht belastet. Wir als Mannschaft stehen total hinter dem Trainer, das hat man klar gesehen“, sagte Mittelfeldspieler Stefan Zinnow. Die Kickers hätten mit einer ihrer besten Auswärtsleistung beim neuen Tabellenführer sogar gewinnen können. Doch wieder einmal fehlte es im Abschluss an der nötigen Cleverness und Abgeklärtheit.

„Mit dem einen Punkt bin ich nicht zufrieden, mit der Leistung dagegen absolut“, sagte Boysen, der seine Mannschaft offensiv eingestellt hatte und damit die Regensburger überraschte. „Wir sind über weite Strecken wie eine Heimmannschaft aufgetreten.“ Auch Regensburgs Trainer Markus Weinzierl würdigte die gute Spielkultur der Kickers. „Im großen und ganzen bin ich mit einem Punkt zufrieden. Offenbach war unser bisher stärkster Gegner, so hat hier in Regensburg noch keine Mannschaft aufgetrumpft.“ Aber für Lob gibt es keine Punkte. Somit steht Regensburg sechs Punkte vor dem OFC, der angesichts der schweren nächsten Spiele (Dienstag in Bremen, dann gegen Ingolstadt, in Unterhaching) um den Anschluss an die Spitzenplätze bangen muss.

Trainer Boysen hatte die Mannschaft nach dem 3:0 gegen Braunschweig auf einer Position umgestellt. Suat Türker musste auf die Bank, für ihn spielte der schnellere David Ulm in der Spitze. Ein Wechsel, der dem Offensivspiel gut tat. Sebastian Rode übernahm die Position im zentralen Mittelfeld. Wobei die beiden immer wieder die Positionen tauschten. Erstmals im Kader war auch der 17-jährige Torwart Maurice Paul. Er rückte für Daniel Endres nach, der sich im Training am Knie verletzt hat und möglicherweise länger ausfallen wird.

Die Kickers erwischten einen glänzenden Auftakt. Denn schon nach elf Minuten erzielte der starke Rode auf Pass von Ulm das 0:1. Ausgerechnet Rode, den der DFB für die U20-Weltmeisterschaft nominieren möchte, den der OFC aber nicht freigeben wird (lesen Sie dazu „Keine Freigabe für Rode“). Doch die Führung hielt nur drei Minuten. Der 1,90- m-Mann Petr Stoilov hatte sich gegen die Offenbacher Abwehr durchgesetzt und aus kurzer Entfernung an Robert Wulnikowski vorbei eingeschoben (14.).

Die Kickers hatten das Spiel trotzdem im Griff. Regensburg zeigte großen Respekt vor der Offenbacher Konterstärke, spielte für eine Heimmannschaft sehr vorsichtig. So hatten die Kickers sogar die besseren Chancen. Doch Laux wurde zweimal abgeblockt, und als Stefan Zinnow allein aufs Regensburger Tor zulief, wehrte Schlussmann Sattelmaier den Schuss mit dem Fuß ab.

Zinnow war es auch, der in der zweiten Halbzeit die größte Chance zum Offenbacher Führungstreffer hatte. Der sehr agile Ulm hatte nach einem schwachen Rückpass den Ball vor Torwart Sattelmaier erwischt, Rückpass auf Zinnow, Schuss ins lange Eck, doch Abwehrspieler Maul klärte auf der Linie (55.).

Die Offenbacher wollten sich nicht mit einem Punkt zufrieden geben, spielten nach vorne, setzten die Hausherren unter Druck. „Es war sicher eines unserer besten Auswärtsspiele. Mit ein bisschen mehr Abgeklärtheit hätte es auch zu einem Sieg gereicht“, sagte Zinnow und blickte bereits auf das nächste Spiel am Dienstag voraus. „Jetzt müssen wir in Bremen was holen, dann sind wir wieder im Soll.“