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Aus der Offenbach Post:
Offenbach – (joko) Vier Punkte, kein Gegentor, Platz drei. Auch wenn erst zwei Spiele absolviert sind, können die Offenbacher Kickers mit dem Auftakt in der 3. Liga sicher zufrieden sein.

Zumal sie in einem Heimspiel am Samstag gegen den VfL Osnabrück ihre gute Ausgangsposition noch einmal verbessern können und die Perspektiven für die nächsten Wochen vielversprechend sind. Denn nach dem schweren Heimspiel gegen den Zweitligaabsteiger rechnen die Kickers sich in den Spielen gegen die Aufsteiger Borussia Dortmund II und Holstein Kiel gute Chancen aus und könnten sich in der Spitzengruppe festsetzen.

Dass der OFC dies nicht mit einem Hurra-Fußball bewerkstelligen wird, zeigten die ersten Spiele. Das Hauptaugenmerk liegt auf einer stabilen Defensive, was die 180 gegentorlosen Minuten unterstreichen. So wurde auch in dieser Woche intensiv am Abwehrverhalten gearbeitet. Da auch der VfL Osnabrück abwartend agieren wird, ist am Sonntag nicht einem Torfestival zu rechnen. „Ich bin optimistisch, dass wir den entscheidenden Treffer setzen werden“, erwartet Trainer Hans-Jürgen Boysen ein „enges, spannendes Spiel, in dem wir vielleicht viel Geduld aufbringen müssen.“

Die monatelange Torflaute auf dem Bieberer Berg – sechs Heimspiele ohne Kickers-Tor – sind für Boysen alles andere als zufrieden stellend. Aber der Trainer verweist darauf, dass seine Mannschaft sich immer wieder Torchancen herausgespielt habe. „Ich habe keine Angst, dass wir gegen Osnabrück keine Chancen bekommen“, hofft Boysen, dass der Stadionsprecher erstmals seit dem 21. März wieder ein „Tor für die Kickers“ ansagen darf. Die Hoffnungen ruhen besonders auf Suat Türker. Ungewohnt früh hat sich der Trainer bei der Mannschaftsaufstellung schon auf den 33-jährigen, wochenlang verletzten Routinier als einzige Sturmspitze festgelegt. Der Versuch, dem seit März 2009 (ein Treffer beim 2:0-Sieg in Jena) torlosen Stürmer Selbstvertrauen zu vermitteln. „Er tastet sich nach seiner Verletzungspause heran. Seine bekannte Ballsicherheit und die Kaltschnäuzigkeit beim Verwerten der Chancen kommt zurück“, sieht Boysen einen klaren Aufwärtstrend in der Leistungskurve bei Türker.

Der Routinier darf sich über eine Startelf-Garantie freuen, die jüngsten Spieler im Kader, Nils Teixeira (19) und Sebastian Rode (18), sind auf dem Sprung. Sein Fußballerherz habe gelacht, schwärmte Boysen von Rodes Trainingsleistungen und deutet an, dass der U19-Nationalspieler als offensiver Mittelfeldspieler den Vorzug gegenüber Mounir Chaftar erhalten könnte. Teixeira hat den Trainer bisher mit seiner Vielseitigkeit überzeugt. Rechter Verteidiger, Innenverteidiger defensives Mittelfeld und linker Verteidiger hat der 19-Jährige gespielt. Links hinten könnte er auch gegen Osnabrück spielen. Als Rechtsfuß keine einfache Aufgabe. Aber Boysen zieht einen besonderen Vergleich. „Ich habe ihm Philipp Lahm als Beispiel genannt, der hat das auch gut hingekriegt.“