Seite wählen

Aus der Offenbach Post:
Offenbach – und Christian Düncher Die Offenbacher Kickers haben den Rückschlag der bitteren Niederlage mit fürchterlicher Leistung beim Vorletzten Werder Bremen II weggesteckt und sich mit einem ansprechendem Auftritt in der 3. Liga ein 0:0 gegen den Tabellenzweiten SC Paderborn erkämpft.

Nur Pech und fehlende letzte Konsequenz beim Abschluss verhinderten einen Sieg, der angesichts des Chancenverhältnisses von 11:2 verdient gewesen wäre. Die Kickers sind jetzt Tabellensechster mit sieben Punkten Rückstand auf Aufstiegsrelegationsplatz drei.

„Das war ein 0:0 der besseren Sorte“, befand Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen, „ich bin zufrieden. Die Spieler waren stehend k.o., das ist immer ein gutes Zeichen. Sie haben heute ihr wahres Gesicht gezeigt.“

Die Kickers mussten ohne die verletzten Suat Türker, Alexander Huber und Mounir Chaftar auskommen, dafür spielten Mirnes Mesic als einzige Spitze, Daniel Damm hinten rechts und Maik Schutzbach hinten links. Und Boysen gab dem zuletzt nach seiner Einwechslung offensiv überzeugenden Matthias Morys im linken Mittelfeld den Vorzug vor Christian Fröhlich. Vor allem aber präsentierte sich die gesamte Mannschaft vor 8274 Zuschauern deutlich besser als in Bremen, ein Unterschied wie Tag und Nacht. Hatte das OFC-Team gegen Bremen II noch gefühlt 85 Prozent der Zweikämpfe verloren, so gewannen sie die Duelle gegen Paderborn im selben Verhältnis.

Die Kickers setzten den Gegner von Beginn an unter Druck, kauften Paderborn den Schneid ab und erspielen sich bis zur Halbzeit sieben Torchancen: Morys per Hacke abgeblockt (10.), Christian Pospischil köpfte (11.) und Stefan Zinnow schoss (19.) ans Außennetz, Sebastian Becker setzte zwei Freistöße knapp daneben (17., 37.), Steffen Haas (23.) und Mesic (27.) verzogen aus der Drehung. Auf der anderen Seite kam Paderborn erst in der 39. Minute zu seiner ersten und einzigen Torchance vor der Halbzeit, die Rolf-Christel Guie-Mien reichlich fahrlässig vergab.

Erst nach der Pause begannen die Paderborner, sich ein wenig zu wehren, deuteten an, warum sie das auswärtsstärkste Team der Liga sind. Dabei sprangen allerdings nur fünf harmlose Ecken und ein Distanzschuss von Toni Wachsmuth heraus, den der ansonsten beschäftigungslose Kickers-Torwart Robert Wulnikowski mit Bravour abwehrte. Anschließend gewannen die Kickers wieder Oberwasser. Und nach 69 Minuten hatte Paderborns Trainer Pavel Dotchev dann genug gesehen von seinen vollkommen wirkungslosen Stürmern Sercan Güvenisik und Frank Löning, wechselte beide aus. Doch auch die eingewechselten Dominik Kumbela und Jovan Damjanovic waren bei Martin Hysky und dem für den von Magen-Grummeln geplagten Marc Heitmeier eingewechselten Fouad Brighache abgemeldet.

Auf der Gegenseite vergab Morys ein weiteres Mal aus der Drehung (49.). Die beste Chance zum Siegtor bereitete Mirnes Mesic vor, doch Christian Pospischil schoss aus elf Metern aus dem Lauf knapp vorbei (75.). In der 80. Minute verpasste Steffen Haas eine Hereingabe von Mesic knapp und damit die letzte Chance zu einem Sieg für die Kickers. „Wir sind enttäuscht, auch wenn wir uns nichts vorzuwerfen haben“, sagte Zinnow, „wir haben alles gegeben.“