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Aus der Offenbach Post:
Die Fußballfans aus der Region müssen sich heute Abend entscheiden: Schauen Sie sich um 18.30 Uhr das Drittligaspiel zwischen Kickers Offenbach und dem SC Paderborn an oder bleiben sie zu Hause, um im TV das WM-Qualifikationsspiel zwischen Wales und Deutschland (20.45 Uhr/live ARD) zu verfolgen? Für Hans-Jürgen Boysen gibt es auf diese Frage nur eine Antwort. „Das interessantere Spiel findet auf dem Bieberer Berg statt“, meint der OFC-Trainer. „Das wird eine spannende Partie, und es wäre schön, wenn wir einen guten Zuschauerzuspruch hätten.“ Schließlich haben sich die Kickers viel vorgenommen.

„Wir wollen einiges richtigstellen“, sagte Boysen und ging davon aus, dass er den Spielern „im Vorfeld nicht viel erzählen“ muss. Es gebe auf alle Fälle genug Dinge, die als Motivation dienen. Da wäre zum einen die Tatsache, dass der Gegner Tabellenzweiter ist und man Favoriten bekanntermaßen besonders gerne ärgert. Zudem will sich der OFC vor eigenem Publikum für die jüngste 1:3-Pleite bei Werder Bremen II rehabilitieren. Nach dieser Niederlage hatten die Spieler – mit Ausnahme von Torhüter Robert Wulnikowski – von unserer Zeitung ein dermaßen schlechtes Zeugnis ausgestellt bekommen, dass es, so Boysen, „das Ziel sein wird, den Notenspiegel zu korrigieren“. Der Trainer („Ich habe die Noten zur Kenntnis genommen“) wird die Mannschaft daher vor dem Spiel noch einmal mit der Bewertung aus unserer Zeitung konfrontierten und hofft, am Donnerstag freundlichere Noten lesen zu dürfen.

Allerdings plagen den OFC ausgerechnet vor dem Duell mit dem Tabellenzweiten „die größten personellen Sorgen in dieser Saison“. So muss Boysen neben den Langzeitverletzten Benjamin Bayer, Daniel Goldschmitt und Tufan Tosunoglu heute auch auf Außenverteidiger Alexander Huber (Leistenprobleme) verzichten, der bislang in allen Punktspielen der Saison auf dem Platz stand. Zudem ist der Einsatz von Mounir Chaftar und Suat Türker (beide Knieprobleme) fraglich. In beiden Fällen wird wohl erst heute über einen Einsatz entschieden. „Die Alternativen scharren aber schon mit den Hufen“, sagte Boysen und stellte zugleich klar, dass sein Team trotz der Personalsorgen auf Sieg spielen werde. Gegen den besten Angriff der Liga müsse und werde die OFC-Abwehr zwar auf der Hut sein, so Boysen. „Unsere Haltung wird aber nicht ausschließlich defensiv sein.“