Seite wählen

Aus der Offenbach Post:
Offenbach – Der nächste Kickers-Gegner FC Carl Zeiss Jena hat die Offenbacher drei Jahre lang begleitet. 2. Liga, dann Abstieg in die 3. Liga. Derzeit liegen die Thüringer als Tabellen-13. elf Punkte hinter dem OFC. Dafür hat Jena Offenbach auf einem anderen, entscheidenden Gebiet überholt. In Jena wird demnächst das Stadion umgebaut.

Kosten für das Projekt (16000 Sitz- und 4000 Stehplätze): 18,5 Millionen Euro. Die Stadt plant, das Stadion in die Hände des FC zu übertragen. Jenas Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter: „Die Stadt steht bereit, den FC Carl Zeiss bei diesem Projekt zu unterstützten. Wir finden Mittel und Wege.“

Auch bei den Drittligisten Eintracht Braunschweig, Kickers Emden, Union Berlin, Dynamo Dresden, Rot-Weiß Erfurt werden die Stadien derzeit oder in den nächsten Monaten umgebaut oder neu gebaut.

So weit ist man in Offenbach noch nicht, doch die Kickers-Verantwortlichen mit Vizepräsident Thomas Kalt an der Spitze hoffen, dass man gemeinsam mit Stadt und Land in den nächsten Monaten eine Lösung findet. Der Verein hat vergangene Woche bei der Stadt und den Fraktionsvorsitzenden der Parteien einen Businessplan für ein neues Stadion vorgelegt (unsere Zeitung berichtete exklusiv). Die Kosten für das 18 000 Zuschauer fassende neue Stadion dürften sich zwischen 15 und 20 Millionen Euro bewegen. Zwei Standorte stehen zur Auswahl. Ein kompletter Neubau auf dem jetzigen Trainingsgelände oder ein Neubau in Etappen auf dem Stadiongelände.

Damit sind die Kickers weit von ihrem ersten Plänen abgewichen. Der damalige und inzwischen zurückgetretene Stadion-Projektleiter Thomas Delhougne hatte von einer Gesamtsumme von 40 Millionen, einschließlich des Trainingsgeländes am Tambourbad, gesprochen. Thomas Kalt spricht jetzt „von einem tragfähigen Konzept, das jegliche wirtschaftliche Vernunft beinhaltet“.

Auf Einladung der Kickers-Verantwortlichen sollen sich die Offenbacher Stadtverordneten vor und während des nächsten Heimspiels am 21. März selbst ein Bild über die prekäre Situation auf dem Bieberer Berg machen. Dass es jetzt höchste Zeit für Entscheidungen ist, macht Kalt deutlich. „Wir brauchen dringend eine Lösung. Wenn sich das ganze wieder um Jahre verzögert, haben die gewonnen, die dagegen sind, denn dann wird es uns nicht mehr geben.“