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Aus der Offenbach Post:
Offenbacher Kickers kassieren in Emden in der letzten Sekunde das 1:1 / Gute Abwehrleistung

Von Harald Bremes

Emden – Es hat nicht viel gefehlt zum Sieg im letzten Auswärtsspiel für Kickers Offenbach in diesem Jahr. Nur ein paar Sekunden. Nach dem Abpfiff ließen sich Spielverlauf und Enttäuschung auf den Gesichtern der Offenbacher Spieler ablesen. Der Heimmannschaft aus Emden gelang das nach dem Spielverlauf gerechte Ausgleichstor erst in der dritten Minute der Nachspielzeit. Co-Trainer René Keffel war genauso frustriert wie seine Schützlinge. „Lieber ein 0:0, als so ein 1:1“, so der Ex-Keeper.

Kickers-Trainer Hans-Jürgen Boysen setzte gezwungenermaßen auf Defensive (es fehlten die gesperrten und verletzten Baier, Morys, Becker und Mesic) und spielte mit einem 4-3-2-1 System. Die gut sortierte und engmaschige Abwehr um Kapitän Hysky und den zweikampfstarken Heitmeier machte es dem Tabellendritten schwer, Räume für Angriffsbemühungen zu finden. Die beste Chance für Emden leitete Robert Wulnikowski ein. Sein missglückter Abwurf landete direkt vor den Füßen von Enrico Neitzel, doch der Offenbacher Torwart warf sich in den Schuss und machte dadurch seinen einzigen Fehler an diesem Tag wieder gut.

Der OFC agierte sehr defensiv und kam meist nur über die rechte Seite mit Zinnow und dem lauffreudigen Fröhlich in die Nähe des gegnerischen Strafraums, ohne aber eine echte Gefahr für Torwart Masuch darzustellen. Ein Kombinationsspiel war auf beiden Seiten kaum zu erkennen, was auch an den katastrophalen Bodenverhältnissen lag. Auf der morastigen Feuchtwiese war kein schnelles Passspiel über mehrere Stationen möglich.

In der zweiten Halbzeit erhöhte Emden besonders über die rechte Seite den Druck, der OFC setzte immer mehr auf das Konterspiel und kam in der 68. Minute zu seiner besten Chance. Der eingewechselte Ugur Albayrak spielte Zinnow mustergültig frei, doch dessen Schuss ging über das Tor. Es war jetzt nur noch ein Kampfspiel, vernünftiges Passspiel war nicht möglich, denn mit dem einsetzenden Regen wurde der Rasen beinahe unbespielbar.

Glück hatten die Gastgeber in der 77. Minute. Im Offenbacher Strafraum leistete sich Lawrence Aidoo einen brutalen Ellbogencheck ins Gesicht von Steffen Haas. Der sonst gut leitende Schiedsrichter Hammer ahndete diese Tätlichkeit nur mit Gelb.

Ein Foul an Fröhlich war Ausgangspunkt für die Offenbacher Führung. Schutzbach schlug den Freistoß auf den langen Pfosten. Dort köpfte Albayrak zur Freude der etwa 200 Fans mitgereisten Fans aus Offenbach aus einem Meter Entfernung ein (83.).

Emden warf nun alles nach vorne und kam durch zwei Kopfbälle seines Kapitäns Zedi fast zum Ausgleichstreffer. In der letzten Sekunde der Nachspielzeit hatte Zedi im Abschluss dann mehr Glück. Schutzbach verunglückte der Befreiungsschlag, Ramaj reagierte am schnellsten und passt quer im Strafraum zu Zedi, der flach ins Offenbacher Tor schoss und in letzter Sekunde den zweiten Offenbacher Auswärtssieg verhinderte.

Zwar hätte Trainer Boysen gerne „drei dreckige Punkte“ mitgenommen, doch insgesamt mussten die Kickers mit diesem leistungsgerechten Ergebnis bei den heimstarken Emdenern zufrieden sein.