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Aus der Offenbach Post:
Fortuna Düsseldorf nutzt eine seiner Torchancen zum 1:0-Sieg in einem Spiel auf hohem Niveau

Von Jochen Koch

Düsseldorf – Nach fünf Spielen ohne Niederlage sind die Offenbacher Kickers vom Erfolgszug herunter gefallen. Es gab viel Lob für eine couragierte Leistung, aber keinen Punkt für den OFC. Sie kassierten in einem Spiel auf sehr hohem Niveau beim Aufstiegsaspiranten Fortuna Düsseldorf eine 0:1-Niederlage. Während die Kickers damit im Mittelfeld (sechs Punkte hinter einem Aufstiegsplatz) gefangen sind, ist die Fortuna auf den Relegationsplatz vorgerückt. Die Kickers waren vor gut 10 000 Zuschauern auf Augenhöhe und lange Zeit gleichwertig, scheiterten aber an der fehlenden Durchschlagskraft in der Offensive.

Die Kickers begannen die Partie nur mit einer Veränderung. Matthias Morys spielte im linken Mittelfeld für Tufan Tosunoglu. Die Düsseldorfer begannen nicht nur mit der gleichen Aufstellung, sondern auch mit dem gleichen Elan und Tempo wie beim 4:0- Auswärtssieg bei den Stuttgarter VfB-Amateuren. Von Beginn an setzten sie schnelle Konter und nutzten die Sorglosigkeit und Unkonzentriertheit der Gäste im Defensivbereich. Ranislav Jovanovic zielte bei der ersten Chance noch vorbei (5.), doch als er nach einem simplen, aber effektiven Doppelpass zum zweiten Mal völlig frei auf Robert Wulnikowski zulief, behielt er die Nerven, und die Kickers kassierten nach 333 Minuten wieder ein Gegentor. Ausgerechnet der Ex-Mainzer Jovanovic, den die Kickers vor der Saison verpflichten wollten, der aber lieber nach Düsseldorf gegangen ist.

Es war eine verdiente Führung für die Düsseldorfer, weil die Kickers nicht ins Spiel fanden. Die linke Seite war defensiv (Kokocinski) und offensiv (Morys) ein Totalausfall. So lastete die gesamte Offensivlast wieder auf Stefan Zinnow, der auch die größte Möglichkeit zum Ausgleich hatte, doch Düsseldorfs Torwart Michael Melka wehrte den 14-Meter-Schuss mit dem Fuß ab (34.).

Wie gegen Stuttgart wechselte Boysen frühzeitig aus und stabilisierte mit Fouad Brighache die zuvor wackelige linke Seite. Schon zwei Minuten nach dem Seitenwechsel hatte Steffen Haas die große Ausgleichschance, traf aber nach Zinnows Hereingabe den Ball aus zwei Metern nicht richtig. Die Kickers spielten nun zwar konzentrierter, drängten stark auf den Ausgleich, aber die nötige Durchschlagskraft fehlte weiterhin. In der Offensive waren die Gäste gestern zu harmlos. Mirnes Mesic und Matthias Morys kamen zu keiner einzigen gefährlichen Aktion im Düsseldorfer Strafraum. Die Fortuna beschränkte sich lange darauf, das Spiel zu kontrollieren, hätte am Ende aber noch höher gewinnen können. Zunächst wurde ein Tor von Cebe, der aus 16 Metern getroffen hatte, nicht anerkannt, weil das schwache Schiedsrichtergespann eine Abseitsposition erkannt haben wollte.

Dann verschluderten die Düsseldorfer in der Schlussphase drei hochkarätige Konterchancen, so dass der Sieg letztendlich in Ordnung geht. Der kleine, aber entscheidende Unterschied: Die Fortuna war effektiver als die spielerisch und kämpferisch gleichwertigen Offenbacher.