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Aus der Frankfurter Rundschau:
VON DOMINIK HECHLER

Gestatten, Mirnes Mesic. Er soll der neue Torjäger auf dem Bieberer Berg werden. Der 30 Jahre alte Stürmer, den Fußball-Drittligist Kickers Offenbach erst vergangenen Freitag vom Zweitligisten SC Freiburg verpflichtet hatte, zeigte schon bei seinen ersten Einsätzen für seinen neuen Verein, bei den Spielen gegen die Zweitligisten FSV Frankfurt und SV Wehen Wiesbaden im Rahmen des Hessencups in Darmstadt, über welche großen Qualitäten er verfügt. Der Bosnier war immer anspielbar, laufstark und vor allem brandgefährlich. Mesic erarbeitete sich gerade im Spiel gegen den FSV zahlreiche Großchancen, blieb im Abschluss aber noch etwas glücklos.

„Für meine ersten Spiele in der neuen Mannschaft war die Leistung okay“, sagte der Stürmer nach dem Turnier. Aber vor allem seine neuen Mitspieler überzeugten Mesic, der in der Saison 2006/07 im Trikot der Stuttgarter Kickers und der TSG Hoffenheim mit 17 Treffern Torschützenkönig in der Regionalliga Süd geworden war. „Wie die Jungs arbeiten, laufen und sich vor allem technisch verkaufen, ist schon super. Wir haben eine gute Truppe“, lautete sein positives Fazit nach den ersten Tagen in Offenbach, das der Hessencup-Sieg des OFC untermauerte. Mesic ist bewusst, dass er nach dem Weggang von Suat Türker vor allem bei den Kickers-Fans der neue Hoffnungsträger ist. Für ihn kein Problem. „Ich weiß, was ich kann“, erklärt der Torjäger selbstbewusst. Aber er weiß auch, dass „ich alleine keine Spiele gewinnen kann“. Er braucht eine Mannschaft, die ihn unterstützt.

Trainer Hans-Jürgen Boysen will sich allerdings nicht in die Karten schauen lassen, wer beim Saisonauftakt in zwei Wochen bei den Amateuren des VfB Stuttgart (25. Juli) in der Startelf stehen könnte. „Es ist klar, dass wir nicht 22 gleichstarke Spieler im Kader haben, so dass es sicherlich Leistungsträger gibt, die, wenn sie von Verletzungen verschont bleiben, wahrscheinlich immer spielen werden“, erklärte der OFC-Trainer.

Verein will noch nachlegen

Das Gerüst scheint nach dem bisherigen Verlauf der Vorbereitung klar zu sein. Im Tor hat der aus Siegen verpflichtete Robert Wulnikowski ziemlich sicher die Nase vor Eigengewächs Daniel Endres. In der Abwehr soll Innenverteidiger Martin Hysky die Viererkette zusammenhalten, und die Neuzugänge Michael Kokocinski und Steffen Haas werden wohl gemeinsam die Fäden im defensiven Mittelfeld ziehen. Auch Stefan Zinnow auf der rechten Mittelfeldseite und natürlich Mesic im Sturm scheinen gesetzt zu sein. Für die OFC-Fans heißt das: ganz schnell die neuen Namen lernen. Denn die übrig gebliebenen Spieler und bekannten Namen aus dem vorjährigen Kader (Maximilian Watzka, Daniel Endres, Benjamin Baier) werden anfangs vielleicht nicht unbedingt erste Wahl sein.

Die Planungen sind beim OFC zudem noch nicht abgeschlossen. Die Kickers suchen noch einen Stürmer und einen Mann für die linke Mittelfeldseite. „Wir beobachten den Markt genau und wollen auch noch nachlegen. Aber wir müssen schauen, was finanziell überhaupt noch möglich ist“, so Sportmanager Andreas Möller.