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Aus der Offenbach Post:
Andreas Möller: Gejaule gibt es immer

Offenbach (joko) – Andreas Möller schaffte mit Viktoria Aschaffenburg sportlich die Qualifikation für die Regionalliga, beschaffte dem chronisch finanzschwachen Verein Sponsoren, soll sogar Spieler selbst bezahlt haben. Aber die Viktoria wird wegen Altschulden voraussichtlich keine Lizenz erhalten. Nach einem Jahr beendet Möller seine Trainerkarriere wieder und wird Sportmanager bei Kickers Offenbach.

Herr Möller, was ist im Moment wichtiger, neue Sponsoren zu finden, oder eine neue Mannschaft aufzubauen?

Andreas Möller: Ich muss vieles abdecken. Wir wollen mehr Sponsoren und eine Mannschaft, die hungrig und erfolgsorientiert ist und vielleicht irgendwann höhere Ziele angeht.

Höhere Ziele? Aufstieg schon in der kommenden Saison?

Möller: Nein. Wir wollen keine utopischen Sachen aussprechen. Entscheidend ist, dass wir uns in der neuen Liga etablieren und eine gute Rolle spielen. Das wird im ersten Jahr eine verdammt schwere Kiste.

Vizepräsident Kalt hat zwei Dinge genannt, die gegen Andreas Möller sprechen: Dass Sie bei Eintracht Frankfurt gespielt haben und die Beziehung zu Klaus Gerster.

Möller: Das ist für mich überhaupt kein Thema. Meine fußballerische Vergangenheit bei der Eintracht liegt Lichtjahre zurück. Meine sehr gute Verbindung zu Klaus Gerster ist doch kein Nachteil für den OFC. Klaus Gerster ist Spielerberater, aber entscheidend für mich ist die Qualität der Spieler, nicht welchen Berater sie haben. Gejaule gibt es immer. Man muss Verständnis haben, dass nicht alle jubeln, aber ich möchte an meiner Arbeit gemessen wedren und nicht an irgendeiner Vergangenheit. Jetzt muss an der Zukunft gebastelt werden.

Was wollen Sie in Offenbach erreichen?

Möller: Der Rückwärtsgang muss raus. Ich will mithelfen, dass der OFC wieder zurückkehrt, wo er hingehört. Ich werde das Verbindungsglied zwischen Mannschaft und Präsidium sein und so nah wie möglich an der Mannschaft sein.

Hatten sie schon Kontakt mit Trainer Hans-Jürgen Boysen?

Möller: Nein.

Wo werden Sie bei den Spielen sitzen, auf der Tribüne oder auf der Bank?

Möller: Dazu kann ich jetzt noch nichts sagen. Lassen wir uns mal überraschen.