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Aus der Offenbach Post:
OFC-Stürmer Suat Türker zeigt sich einsichtig / Tadel für Torwart Cesar Thier von Trainer Jörn Andersen: „Das gehört sich nicht“

Offenbach (cd) – Am Sonntag direkt nach dem Vorfall wollte er nichts sagen, tags darauf war er nicht erreichbar. Mit zwei Tagen Abstand äußerte sich Suat Türker, der mit zehn Treffern beste Torschütze des Fußball-Zweitligisten Kickers Offenbach, erstmals zu seinem Disput mit einem Zuschauer und der Kritik, die nach der 1:3-Heimniederlage gegen den 1. FC Köln von Torwart Cesar Thier („Unsere Offensive war ein Totalausfall“) und Trainer Jörn Andersen („Suat wollte den Alleinunterhalter spielen“) laut geworden war.

Dass es auf dem Weg in die Kabine zwischen einem OFC-Anhänger und ihm zu zum Teil üblen Beschimpfungen gekommen sei, habe weniger mit Frust über die Niederlage oder seine eigene Leistung zu tun gehabt, bekräftigte Türker. „Natürlich war ich unzufrieden“, gab der 32 Jahre alte Angreifer zu. „Aber was mir da an den Kopf geworfen wurde, ging unter die Gürtellinie. Da hätte ich auch bei einem Sieg oder Unentschieden nicht anders reagiert.“ Wesentlich gelassener ging Türker mit der Kritik um, die an der Offensive im Allgemeinen und seiner gegen Köln eigensinnigen Spielweise im Speziellen geäußert worden war. „Cesar Thier“, stellte der Stürmer klar, „ist ein erfahrener Spieler, der durchaus mal sagen darf, wenn er mit etwas nicht zufrieden ist.“

Im Kern habe der Torhüter mit seiner Aussage schließlich Recht gehabt. „Gegen Köln ist bei uns in der Offensive in der Tat nicht viel zusammengelaufen. Da nehme ich mich nicht aus“, sagte der selbstkritische Türker.

Trotz des Eingeständnisses des Torjägers zeigte Jörn Andersen wenig Verständnis für Thiers Aussagen: „Das hat mir nicht gefallen“, sagte der Trainer. „So eine Kritik in der Öffentlichkeit, das gehört sich nicht. Das habe ich Cesar auch gesagt.“ Konsequenzen wird es nicht geben. „Damit ist die Sache aber auch erledigt.“

Abgehakt hat Andersen auch die Niederlage gegen Köln. „Wir haben das Spiel gemeinsam analysiert und die Fehler intern besprochen. Seitdem gilt unsere volle Konzentration dem Spiel am Freitag bei TuS Koblenz.“ Doch vor der Partie der auswärtsschwachen Kickers (von 30 Punkten holte der OFC lediglich sechs auf fremden Plätzen) beim Tabellenachten (36 Punkte) droht die Flügelzange mit Oualid Mokhtari (rechts) und Thorsten Judt (links) auszufallen. Während Mokhtari gestern im Training wegen einer Grippe fehlte, musste Judt wegen einer Fußverletzung passen. Der Kapitän geht von einer Kapselverletzung aus, die medizinische Abteilung will auf Nummer sicher gehen und eine Kernspintomographie durchführen lassen. „Wir wollen ausschließen, dass es sich eventuell um eine Sehnenverletzung handelt“, erklärte Judt.