Seite wählen

Aus der Offenbach Post:
Frust bei OFC-Stürmer Suat Türker: Streit mit Fan

Offenbach (joko) – In der Tabelle hatte die zweite Heimniederlage der Kickers keine Auswirkungen. Sie bleiben auf Platz 14, fünf Punkte vor einem Abstiegsplatz. Aber das Gedränge wird dichter. Augsburg, St. Pauli und OFC punktgleich, Osnabrück zwei Zähler dahinter. „Es wird enger“, sagt Trainer Jörn Andersen. „Wir müssen wieder punkten.“

Die höchste Heimniederlage seit über zwei Jahren (22. Januar 2006, 1:3 gegen Hansa Rostock) will Andersen „schnell wegstecken und nach vorne schauen.“ Bis zum Freitag bei TuS Koblenz setzt Andersen auf das Prinzip Hoffnung. „Wir müssen versuchen, unsere Halbkranken und Halbverletzten gesund zu bekommen.“

In den letzten acht Saisonspielen wird der Druck immer größer. Wer die Nerven behält, vergrößert seine Chancen. Den Kickers ist das in den letzten beiden Jahren, als sie am vorletzten und letzten Spieltag den Klassenerhalt schafften, gelungen. Doch gestern zeigte sich, dass bei einigen die Nerven blank liegen. Während der Großteil des Publikums das 1:3 gelassen hinnahm, mussten die Spieler sich auf dem Weg in die Kabine von vereinzelten Fans Beschimpfungen anhören. Dabei platzte ausgerechnet dem sonst so besonnenen Suat Türker der Kragen. Wütend ging der erfolgreichste Kickers-Stürmer (zehn Saisontore) auf einen Fan hinter dem Zaun zu, beschimpfte ihn ebenfalls übel und drohte ihm („Komm mir bloß nicht in die Quere“). Ersatzspieler Marco Reich, Finanzmanager Jörg Hambückers und Vizepräsident Thomas Kalt mussten den Stürmer mit vereinten Kräften vom Zaun zurückreißen.

Bei Türker sitzt der Frust nach dem Ende seiner Torserie (sieben Treffer vom 16. bis 22. Spieltag) tief. „Er wollte den Alleinunterhalter spielen“, kritisierte Trainer Andersen gestern den Eigensinn Türkers, der sich ohne Unterstützung aus dem Mittelfeld und ohne den gesperrten Aristide Bancé in Zweikämpfen aufrieb. Wie tief der Frust bei Türker sitzt, zeigt seine „Stellungnahme“ nach dem Spiel. „Ich bin total durcheinander. Das hat jetzt keinen Sinn, etwas zu sagen.“