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Aus der Offenbach Post:
Martin Hysky hat als einziger Offenbacher alle 21 Saisonspiele bestritten

Offenbach (joko/cd) – Sperre, Verletzung, Formkrise, es gibt so viele Gründe, dass ein Spieler nicht alle Saisonspiele bestreitet. Wer immer dabei ist, ist die große Ausnahme. Bei den Offenbacher Kickers hat es in dieser Saison nur ein Spieler geschafft, in allen 21 Spielen dabei zu sein: Neuzugang Martin Hysky. Der 32-Jährige wurde in den ersten zwei Spielen eingewechselt, seitdem stand er 19 Mal in Folge in der Startelf. Zunächst als Innenverteidiger, seit Rückrundenbeginn als linker Verteidiger in der Viererkette. Eine ganz neue Position für den Rechtsfuß („Als 18-Jähriger wurde ich mal auf dieser Position eingesetzt“), der seit Beginn seiner Profikarriere beim 1. FC Brünn (dann Bohemians Prag, Slavia Prag, Slavia Mosyr, Dynamo Moskau, Energie Cottbus, Rot-Weiss Essen) immer nur Innenverteidiger gespielt hat.

Die Unterschiede zwischen dem Spiel im Abwehrzentrum, wo sich die Arbeit auf das Ausschalten der Stürmer beschränkt, und dem Spiel auf der Außenbahn (kein direkter Gegenspieler, Einrücken ins Zentrum) sind immens – besonders in der Spieleröffnung. Die Außenverteidiger haben die meisten Ballkontakte, sollen das Spiel von hinten nach vorne verlagern. „Im Offensivspiel muss ich viel mehr zeigen und probieren. Da ich kein Linksfuß bin, ist das nicht ganz leicht“, weiß Hysky um seine Defizite. „Ich stelle mich in den Dienst der Mannschaft und probiere, das Beste zu geben.“ Dabei sieht Hysky nicht immer gut aus, wie in den Auswärtsspielen in Aue und Augsburg, als über die linke Seite fast alle gefährlichen Situationen entstanden. Parallelen zur letzten Saison, als auf der rechten Seite der Mittelfeldspieler Ramazan Yildirim und später der Innenverteidiger Niko Bungert die gleichen Probleme wie jetzt Hysky hatten.

Trainer Jörn Andersen muss auf der linken Abwehrseite improvisieren, weil die Kickers diese Problemzone seit dem Aufstieg nicht in den Griff bekommen. Rüdiger Rehm und Alf Mintzel konnten die Erwartungen nicht erfüllen, haben den Verein wieder verlassen. Sidney konnte nicht überzeugen, ist jetzt kein Thema mehr.

Bleibt noch Bastian Pinske. Der 29-Jährige ist „gelernter“ linker Verteidiger, war zwar in den vier Jahren beim OFC nie unumstritten, hat sich aber immer wieder durchgesetzt (12 Einsätze in dieser Saison). Pinskes Kurzeinsatz in Augsburg brachte auch Andersen, der ihn in der Rückrunde nicht mehr berücksichtigt hatte, wieder zum Nachdenken. „Er hat besser gespielt als sonst.“ Wer am Sonntag gegen St. Pauli die linke Seite bearbeiten wird, lässt Andersen offen. „Ich habe nur zwei Spieler für diese Position zur Verfügung und werde im Training genau hinschauen.“