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Die Offenbacher Kickers stemmen sich gegen den freien Fall / Pospischil weiter in Stammelf
VON SEBASTIAN GEHRMANN
(Quelle: fr-online.de)

Am Morgen danach gemütlich mit den Stammkräften austraben, um noch vor Mittag in der Kabine zu verschwinden, während die Reservisten über den Rasen hinter dem Stadion spurten – das, sagt Christian Pospischil, „hatte ich lange nicht mehr“. Trotzdem: Bis Pospischil endlich ins Freie tritt, hat Zeugwart Eric Wege schon einige Maschinen Buntes aus der Umkleide geschleppt, und selbst die meisten Bankdrücker vom Wochenende, das den Kickers den wichtigen Punkt beim 2:2 in Essen beschert hatte, sind längst frisch geduscht auf dem Heimweg. Der junge Mann hat sich nach seinem ersten Einsatz von Beginn an noch die 90 Minuten aus den Knochen massieren lassen. Er hat es voll ausgekostet, zum ersten Mal in dieser Saison zu den Spielern zu gehören, denen OFC-Trainer Wolfgang Frank in der Zweiten Fußball-Bundesliga das Vertrauen schenkt.

Am Abend vor dem Spiel hatte Pospischil erfahren, was Frank bereits nach dem Pokalaus gegen Frankfurt entschieden hatte. Irgendetwas musste passieren, „das war klar“, und der Trainer wollte nach vier Niederlagen in Folge „für neue Impulse sorgen“. So fand sich Routinier Stephan Sieger auf der Bank wieder und das Offenbacher Eigengewächs Pospischil, das zuletzt selten zum Zuge kam, sollte im zentralen Mittelfeld „frischen Wind bringen“. Er ist „laufstark und aggressiv“, sagt Frank. So einen Mann hat der Trainer gebraucht, um sich die Ligakonkurrenz im Abstiegskampf vom Leib zu halten. Und Pospischil hat, befanden Trainer und Spieler unisono, seine Sache recht ordentlich gemacht. Er selbst wäre gerne „früher zum Einsatz gekommen. Aber der Trainer hat an seinen Leuten festgehalten.“

Nun aber, da die Offenbacher drohten, in einen Strudel zu geraten, der sie in den Tabellenkeller zieht, war es notwendig zu reagieren. „Das ist immer so eine Kopfsache und eigentlich nicht nachzuvollziehen“, so Kickers-Kapitän Markus Happe. Aber: „So etwas kann sich leicht festsetzen.“ Der Trainer, ist sich der Kapitän sicher, hat nach der ernüchternden Bilanz der vergangenen Wochen „neue Reizpunkte setzen wollen“. Er hat die Mannschaft nicht komplett umgekrempelt, aber auch nicht tatenlos zugesehen, wie der komfortable Vorsprung dahinschmilzt. Denn die Gefahr, sagt Happe, dass dem Höhenflug der Schlendrian folgt, „die ist immer da“. „Einstellung“ ist das Schlagwort, das die Ausführungen des Abwehrchefs prägt. „Mit der richtigen Einstellung in ein Spiel zu gehen, ist das A und O.“ Und dann sagt er diesen schönen Satz: „Die Einstellung ist wichtiger als die Aufstellung.“

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http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/kickers_offenbach/?em_cnt=1088386