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Quelle: fr-online de; Mo, 26.02.2007, aufgezeichnet von Brendan Berk

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(Foto: hr-online.de, maho (mh): zeigt Adi Dworschak und Andreas Schur beim Derby 2003)

Renate Bauer, 51, aus Offenbach:
„Mein Herz schlägt für die Kleinen. Eigentlich komme ich aus dem Ruhrgebiet und bin Dortmund-Fan. Ich gehe jetzt aber lieber mit den Offenbacher Kickers fremd als mit Eintracht Frankfurt. Die Entscheidung ist gefallen, als ich das erste Mal auf dem Bieberer Berg war. Die Atmosphäre ist dort einfach unvergleichlich. Da kann auch die neue Arena in Frankfurt nicht mithalten. Die Besonderheiten eines Derbys sind mir von Dortmund und Schalke her natürlich sehr vertraut. Ich finde, hier läuft es noch viel zu emotionslos ab. Wenn Offenbach verliert, muss ich wahrscheinlich weinen. Das Ganze ist natürlich total irrational. Trotzdem muss Offenbach auf jeden Fall gewinnen. Schon allein deshalb, weil mein Chef Eintracht-Frankfurt-Fan ist.“

Christian Röhn, 31, aus Frankfurt:
„Mein bester Freund ist Offenbacher. Beim Sport hört die Freundschaft allerdings auf. Die Rivalität zwischen Frankfurt und Offenbach gehört einfach mit zum Fußball. Ohne sie wäre es langweilig. Ob es Krawalle gibt, hängt vom Spielverlauf ab, und davon, wie der Schiedsrichter pfeift. 2003 hatte die Polizei alles gut im Griff. Aufgrund der sportlichen Überlegenheit müsste die Eintracht das Derby eigentlich gewinnen. Ich tippe allerdings auf einen nur knappen Sieg. Wenn wir verlieren, werde ich mir von meinem besten Freund sehr lange dumme Sprüche anhören müssen.“

Steffi Wetzel, 40, aus Offenbach:
„Wenn Offenbach verliert, stürze ich mich in den Main. Vielleicht gehe ich aber auch einfach was Leckeres essen. Was ich damit sagen will, ist: Der derzeitige Schmusekurs zwischen Offenbacher Kickers und Eintracht Frankfurt ist vor einem Derby gänzlich unangebracht. Zumindest will das kein richtiger OFC-Fan so haben. Ich zumindest werde im Block 2a stehen und den Gegner nach allen Regeln der Kunst niedermachen. Wie das Spiel ausgeht, möchte ich allerdings lieber nicht raten. Das heißt aber nicht, dass die Eintracht die besseren Chancen hat. Ich bin einfach nur extrem abergläubisch und will keinen Tipp abgeben. Egal wie das Spiel ausgeht, ich werde es schwer haben, denn ich arbeite an einer Frankfurter Schule.“

Sabine Klug, 49, aus Frankfurt:
„Das Derby ist wichtiger als die Bundesliga. Ich bin schon als kleines Mädchen mit meinem Papi immer zu den Spielen der Eintracht gegangen Irgendwann dachte der, ich bin zu alt. Ich habe aber trotzdem nicht aufgehört. Einmal habe ich allerdings ein Spiel verpasst, als ich mein erstes ernsthaftes Rendezvous mit einem Jungen hatte. Klar sind wir Frankfurter gegenüber den Offenbachern privilegiert. Aber was können wir dafür, dass wir das größere Stadion haben? Das ist eben der Unterschied zwischen Stadt und Land. Natürlich sind die Offenbacher Leute wie wir, und solange die Eintracht gewinnt, habe ich nichts gegen sie. Wenn unsere Stürmer treffen, werden wir das Derby gewinnen. Von mir aus sollen auch die Verteidiger Tore schießen, Hauptsache wir gewinnen. Ansonsten muss ich heulen oder mich betrinken.“

Florian Paulus, 29, aus Frankfurt:

„Die SGE muss gewinnen. Alles andere wäre Wahnsinn. Wir haben einfach die um Klassen bessere Mannschaft. Mit Frankfurter Arroganz hat das nichts zu tun. Das sind Tatsachen. Als Frankfurter wäre ich auch Eintracht-Fan, wenn wir die Schwächeren wären. Das kann man sich nicht aussuchen, das geht automatisch. Sollten wir verlieren, was nicht passiert, wäre das trotzdem kein Weltuntergang. Ich würde ganz normal zum nächsten Heimspiel gehen.“