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Aus der Offenbach Post:
Planung für 40-Millionen-Projekt ist fertig / Land Hessen stellt Stadt 20 Millionen zur Verfügung / Großteil für Stadion?
Von Jochen K o c h

Offenbach – Die Chancen, dass in Offenbach ein neues Fußballstadion gebaut wird, sind gestern ganz stark gestiegen. Das Land Hessen hat der Stadt Offenbach 20 Millionen Euro aus dem Landesausgleichsstock für finanzschwache Kommunen zugesprochen (siehe Lokalteil Offenbach). Ein Großteil dieser Summe soll nach dem Willen der Politiker für den Neubau eines Stadions in Offenbach investiert werden. „Das ist ein deutliches Signal des Landes an die Stadt Offenbach. Jetzt gibt es mit Sicherheit Möglichkeiten, ein Stadionprojekt zu realisieren“, sagte OFC-Vizepräsident Thomas Kalt. Innen- und Sportminister Volker Bouffier sprach von einer „Chance, die es in den nächsten 50 Jahren nicht mehr geben wird“.

Bereits im September hatten Kalt und der beim OFC für das Stadionprojekt zuständige Thomas Delhougne den Politikern die konkreten Pläne für das dreistufige Projekt des Stadionneubaus vorgelegt. Im ersten Schritt soll auf dem brach liegenden Tambourbad-Gelände, 200 Meter südlich des Stadions, ein neues Trainingszentrum für die Jugend- und Amateurabteilung entstehen. Zweiter Schritt wäre der Neubau des Stadions auf den jetzigen Trainingsplätzen hinter der Waldemar-Klein-Tribüne. Das hätte den Vorteil, dass während der Baumaßnahmen im Stadion gespielt werden kann. Dritter Schritt wäre dann der Rückbau des Stadions, um Parkplätze zu schaffen, wobei das Spielfeld (mit Rasenheizung) als Trainingsplatz genutzt werden soll,

Das neue Stadion soll eine Kapazität von 30 000 Plätzen haben. Die Gegengerade ist auch in Zukunft als Stehtribüne konzipiert. Das Finanzvolumen für das gesamte Projekt, mit Trainingsgelände und Stadionrückbau, soll bei etwa 40 Millionen Euro liegen. Zum Vergleich: In Mainz ist ein neues Stadion für etwa 60 Millionen Euro geplant. Der SV Wehen Wiesbaden hat ein Fertigbau-Stadion mit Stahlkonstruktion und Containern (Fassungsvermögen 14 500 Zuschauer) für 14 Millionen Euro realisiert.

Bauherr wäre die Stadt Offenbach. Denn nach wie vor ist es ein städtisches Stadion, auch wenn Lasten und Pflichten beim OFC liegen. Der Verein besitzt kein Eigenkapital für den Stadionneubau, ist aber nach Aussage von Delhougne in der Lage, „die Hälfte des Baupreises in der 2. Liga durch Miete zu refinanzieren.“ Die nötigen Kredite hofft man, durch Bürgschaften absichern zu können. Der exakte Finanzrahmen, und was realisiert werden kann, muss jetzt zwischen Stadt und Verein abgesteckt werden. „Die Planung steht“, sagt Delhougne. „Nach der Steilvorlage durch das Land wünschen wir uns, dass die Stadt den Ball möglichst bald ins Tor schießt.“