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Aus der Offenbach Post:
Kickers-Gastgeber Borussia Mönchengladbach seit zehn Spielen ungeschlagen

Von Jochen K o c h

Offenbach – Ein Offenbacher hat heute Abend im Borussia-Park in Mönchengladbach sicher Grund zum Feiern. Zumindest vor dem Spiel. Jörn Andersen feiert ein Wiedersehen mit vielen Bekannten an alter Wirkungsstätte, wo er in der Saison 2005/06 als Assistenztrainer von Horst Köppel für den 10. Tabellenplatz der Borussia in der Bundesliga verantwortlich war. Trotzdem musste das Gespann gehen, weil die Borussia mit Jupp Heynckes an alte Erfolgszeiten anknüpfen wollte. Es endete ganz anders – in der 2. Liga.

„Mit uns wäre die Borussia nicht abgestiegen“, behauptet Andersen, der mit seinem neuen Verein Kickers Offenbach seinen Ex-Klub ärgern will. Aber die Vorzeichen stehen nicht gut. Aufstiegsfavorit Borussia Mönchengladbach ist nach zehn Spielen ohne Niederlage dem Zwischenziel Herbstmeisterschaft sehr nahe gekommen. Auch dank einer imponierenden Heimbilanz von sechs Siegen und zwei Unentschieden.

Statistisch spricht nicht viel für die seit sieben Spielen sieglosen Offenbacher, bei einer Auswärtsserie von 0:3, 1:3, 0:2, 1:3, 0:4. Allenfalls die Hoffnung, dass jede Serie irgendwann reißen wird. „Schritt für Schritt“ habe die Mannschaft seine Philosophie mit mehr Offensivdrang verinnerlicht. „Ich habe versucht, zu vermitteln, was ich spielen möchte“, deutet Andersen an, dass noch viel Arbeit auf ihn und die Mannschaft wartet. Besonders im taktischen Bereich.

Selbst vermeintlich erfahrene Spieler, wie Rückkehrer Marco Reich, machen „noch nicht hundertprozentig das, was ich will.“ Im Testspiel gegen Mainz hat Marco Reich vor der Trainerbank „ganz gut gespielt. In der zweiten Halbzeit hat er auf der anderen Seite gemacht, was er gewollt hat.“ Trotzdem wird Andersen den Ex-Nationalspieler in Mönchengladbach von Beginn an auf der rechten Mittelfeldseite spielen lassen. In der Hoffnung, dass Reich „mit seiner Schnelligkeit unsere Konterchancen in den großen Räumen nutzen kann“.

Ob wieder die offensive Mittelfeldvariante mit Rautenform gespielt wird, ließ Andersen offen. „Die Gladbacher sollen erst eine Stunde vor dem Spiel erfahren, wie wir spielen.“

Im Spiel David gegen Goliath will Andersen nichts von zu großem Respekt wissen. „Wir haben überall eine Chance“, sagt der Neu-Trainer, wohl wissend, dass die vier Spiele bis zur Winterpause gegen den Tabellenersten, den Tabellenzweiten („Bekennerspiel“ gegen den SC Freiburg), den seit acht Spielen ungeschlagenen Tabellenachten Hoffenheim und den VfL Osnabrück (12.) keine üppige Punktausbeute versprechen. „Die Heimspiele wollen wir gewinnen“, sagt Andersen. „Alles was mehr wird, ist ein Weihnachtsgeschenk.“ Das erste am 23. November?