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Aus der Frankfurter Rundschau:
Kölner schocken Offenbacher Kickers / Frank hält an patzendem Endres fest

Ratzfatz war es passiert. Nach einem katastrophalen Fehlstart haben die Kickers Offenbach beim 1. FC Köln eine herbe 1:4 (1:2)-Niederlage kassiert. Während der Ex-Bundesligist seinen Sturzflug stoppte, sind die Hessen seit nunmehr drei Spielen ohne Sieg und im Tabellenmittelfeld der zweiten Fußball-Bundesliga abgetaucht. Vor 35 000 Zuschauern sorgten Adil Chihi (2.) und Kevin McKenna (5.) mit ihren Treffern für einen Blitzstart der Hausherren, Youssef Mohamad (65.) und Patrick Helmes (68.) bauten den Vorsprung später aus. Für Offenbach traf Thorsten Judt (26.) zum zwischenzeitlichen 1:2. „Es ist uns nicht gelungen, die ersten Minuten schadlos zu überstehen“, kritisierte OFC-Trainer Wolfgang Frank.

Der Kölner Auftakt nach Maß wurde von Daniel Endres begünstigt. Der Gäste-Keeper, der von Frank erst vor wenigen Tagen zur Nummer 1 bei den Offenbachern bestimmt wurde, ließ einen Chihi-Freistoß aus 30 Metern zur frühen Kölner Führung ins Tor rutschen. „Ich denke jetzt aber nicht über die Torwart-Frage nach, zumal Cesar Thier verletzt ist. Daniel hat danach einige Bälle stark gehalten und wird auch nächste Woche gegen Koblenz spielen“, stellte Frank klar. Auch Präsident Dieter Müller stellte sich vor Endres. „Es war ein unglücklicher Torwartfehler, aber er ist ein junger Mann, dem man den einen oder anderen Fehler zugestehen muss. Er wird seinen Weg machen“, sagte Müller.

Kurz nach dem Rückstand musste Offenbachs Verteidiger Christian Müller bei einem Kopfball von Tobias Nickenig auf der Torlinie klären (4.), ehe McKenna wenig später auf 2:0 für Köln erhöhte. „Danach war die Sicherheit erst einmal weg“, befand Frank. Mit zunehmender Spieldauer fand sein Team dann aber seinen Rhythmus und kam durch einen herrlichen Direktschuss von Judt gegen die zu passive Daum-Elf zum Anschlusstreffer.

Im zweiten Durchgang hatte Dino Toppmöller (59.) den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte aber an FC-Keeper Faryd Mondragon. Danach gingen die Kölner wieder konzentrierter zu Werke – und wurden für ihr Engagement belohnt. „Wir haben den Ausgleich versäumt und sind dann in die Konter der Kölner gelaufen“, bilanzierte Frank.

Dessen Kollege Christoph Daum, der einigen Spielern nach dem 3:4 bei Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden die Zweitligareife abgesprochen hatte, zog ein entsprechend positives Fazit: „Die Mannschaft hat gezeigt, wozu sie in der Lage ist, und stellenweise guten Fußball gespielt.“ Daum hatte angeblich im Einvernehmen mit dem abgesetzten Kapitän Patricj Helmes Routinier Matthias Scherz zum Spielführer gemacht. dpa/FR