Seite wählen

Aus der Frankfurter Rundschau:
Offenbacher Kickers und 1. FC Kaiserslautern trennen sich leistungsgerecht unentschieden / OFC Elfmeter versagt
Von Jan Christian Müller

Zum ersten Mal seit acht Jahren gab es gestern Abend wieder eine Liveübertragung eines Zweitligaspiels vom Bieberer Berg. Was die TV-Zuschauer im DSF und die fast 12600 im Stadion dann beim 0:0 zwischen den Offenbacher Kickers und dem 1. FC Kaiserslautern sahen, war eines dieser typischen, aufreibenden Zweitligaspiele. Die Innenverteidiger beider Teams leisteten hingebungsvoll Abwehrarbeit, wurden aber aus dem Aufbauspiel weitgehend ausgeschlossen. Die Torhüter entschieden sich im Zweifel lieber für den hohen sicheren Ball in Richtung des gegnerischen Strafraums als für einen geordneten Spielaufbau.

Die zuletzt arg kritisierten Pfälzer brauchten sich hinterher auch von Weltmeister Horst Eckel nicht vorhalten lassen, nicht alles gegeben zu haben. Eben so wenig wie die Kickers. Zunächst gerieten die verunsicherten Gäste unter Druck und hatten Glück, dass Dino Toppmöller mit einem technisch guten Linksschuss nach Kopfballvorlage von Suat Türker nur den linken Pfosten traf. Dann fiel Türker nach allenfalls sehr leichter Berührung allzu theatralisch im Strafraum, so dass Schiedsrichter Peter Gagelmann lieber laufen ließ, ehe Toppmöller, diesmal nach Hackentrick von Türker, am herausstürzenden Lauterer Keeper Florian Fromlowitz scheiterte.

Als nach einer halben Stunde kurz Regen einsetzte, kam der 1. FCK, der derzeit mal wieder die schwierigste Phase seiner Vereinsgeschichte erlebt, auf: Kickers-Verteidiger Martin Hysky entging nur mit Glück einem Eintrag als Eigentorschütze, Joshua Simpson traf per Kopf die Latte, und der insgesamt gut haltende Kickers-Torwart Daniel Endres tauchte beim Schuss von Sven Müller rechtzeitig ab. Erik Jendrisek traf gleich nach der Pause den Außenpfosten, ehe die Kickers wieder aufdrehten und Alexander Bugera bei Sidneys Schuss auf der Linie klärte. In der 68. Minute hätte es nach einem Foul an Sidney Elfmeter für den OFC geben müssen.

Dass Michael Frontzeck ebenso wie Jörg Berger auf der Tribüne gesichtet wurden, mag zu Spekulationen Anreiz geben, doch der noch auf den ersten Sieg wartende FCK-Trainer Kjetil Rekdal präsentierte an diesem milden Abend in Offenbach eine funktionierende Mannschaft.