Seite wählen

Aus der Offenbach Post:
„Mit ihm waren wir erfolgreich“ / Kaiserslautern seit elf Punktspielen ohne Sieg

Offenbach (joko) – Traumstart und Alptraum? Ernüchterung und neue Hoffnung? Die Erwartungen und Perspektiven könnten vor dem Zweitligaspiel der Offenbacher Kickers gegen den 1. FC Kaiserslautern heute Abend (20.15 Uhr/live im DFS und Premiere) nicht gegensätzlicher sein. Hier die Offenbacher, die mit 12 Punkten nach vier Spielen einen überraschend guten Start hingelegt haben. Dort die Lauterer, die nach sieben Spielen sieglos der Drittklassigkeit entgegen taumeln.

Verkehrte Welt auf dem Bieberer Berg. Der vermeintliche Abstiegskandidat Offenbach kann sich mit dem vierten Heimsieg in der Tabelle weit oben festsetzen. Der selbsternannte Aufstiegsaspirant Kaiserslautern droht, den Anschluss zu verlieren. Umso überraschter ist Wolfgang Frank über Aussagen aus Kaiserslautern. „Vom FCK ist zu hören, wir hätten unsere Spiele nur mit Glück gewonnen. Die nehmen uns anscheinend nicht ganz ernst.“

Vielleicht lässt man sich in Kaiserslautern von der Bilanz gegen die Kickers blenden. In den letzten 20 Jahren hat Kaiserslautern alle Spiele gegen die Kickers gewonnen, und alle zu Null. Dreimal im Pokal: 5:0 (1988), 1:0 (1989) und 4:0 (200). Zweimal in der 2. Liga: 1:0 und 4:0. Aber dieses 4:0 vom 20. April 2007 war auch der letzte Sieg für Kaiserslautern. Seitdem gab es sechs Unentschieden und fünf Niederlagen. Seit fast fünf Stunden hat der FCK kein Tor geschossen.

Eine Bilanz, die besonders Daniel Endres Mut machen dürfte. Denn der 22-Jährige ist der neue Stammtorwart der Kickers. Gestern Abend nach dem Abschlusstraining informierte Frank die Mannschaft über seine „sehr schwere Entscheidung“. Zuvor hatte der Trainer längere Gespräche mit Endres und Cesar Thier geführt.

Heute findet die letzte Runde im Wechselspiel statt. Erst Thier, dann fünf Mal Endres, wieder Thier, heute kehrt Endres ins Tor zurück. „Endres wird bis Weihnachten unsere Nummer eins sein“, stärkt Frank dem 17 Jahre jüngeren Endres den Rücken. Den Ausschlag für Endres gaben die Ergebnisse. „Mit ihm waren wir erfolgreich“, so Frank. Ein Sieg, eine Niederlage mit Thier (2 Gegentore); drei Siege und zwei Niederlagen mit Endres (9 Gegentore).

„Eigentlich muss sich jeder in seinem Job der Konkurrenz aussetzen“, hätte Frank den Konkurrenzkampf gerne fortgesetzt. Aber die Torhüter wollten klare Verhältnisse. „Ich halte es zwar ein bisschen für Alibi“, sagt Frank, „aber wenn Torhüter, die eine besondere Spezies sind, gewisse Sicherheit brauchen, dann legen wir das fest.“ Von einer Stammplatzgarantie will Frank noch nichts wissen. „Das gibt es im Fußball nicht. Aber Endres ist jetzt, wenn es normal läuft, im Vorteil.“