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Aus der Offenbach Post:
OFC-Trainer verlangt gegen Aue „höchstes Niveau“ / Ohne Torwart Cesar Thier?

Von Jochen K o c h

Offenbach – Den Kickers steht die nächste Grenzerfahrung bevor. Auch vor dem Heimspiel gegen Erzgebirge Aue (Sonntag, 14.00 Uhr) beschwört Trainer Wolfgang Frank die Willensstärke seiner Mannschaft. „Die Mannschaft, die an ihre Grenzen stößt oder sogar darüber hinaus geht, hat in dieser Liga die beste Chance zu gewinnen.“ Zweifel, dass seine Mannschaft, nicht ans Limit gehen könnte, hat der Trainer nicht. „Wir sind bereit für härteste Arbeit.“

Gegen Aue könnten die Kickers ihren bisher guten Start zum Traumstart optimieren. Eine ideale Ausgangsposition beschert den Kickers die Favoritenrolle, was in dieser starken 2. Liga selten der Fall sein wird. Während die Kickers gegen Sandhausen und Paderborn zwar keinen überragenden, aber einen gefestigten Eindruck hinterlassen haben, sucht Aue noch nach Form und bester Aufstellung. Dem Pokal-Aus in Wuppertal folgte ein glückliches 1:1 im Heimspiel gegen die Spvgg. Greuther Fürth.

Für Frank ist das aber kein Maßstab. „Wir müssen auf höchstem Niveau agieren“, warnt er vor Selbstzufriedenheit und einem konterstarken Gegner. „Man darf nicht erwarten, dass wir blind nach vorne stürmen oder ein großes Spektakel abliefern.“ Soll heißen: In der 2. Liga ist hohe Stabilität im Defensivbereich entscheidend.

Im Gegensatz zur letzten Saison hätte den Kickers zweimal schon ein Tor zum Sieg gereicht, weil die Abwehr kein Gegentor zugelassen hat. 180 Minuten ohne Gegentor, das hatte Cesar Thier zuletzt im April 2006 erleben dürfen. Ob er seine Serie ausbauen kann, ist fraglich. Denn der OFC-Torwart laboriert an hartnäckigen Rückenschmerzen, konnte seit dem Spiel am Sonntag nicht mehr trainieren. Heute will der 39-Jährige einen Belastungstest durchführen. Frank geht zwar davon aus, dass der Brasilianer spielen kann, doch wenn er ausfallen sollte, „wäre das auch kein Problem. Daniel Endres macht im Training eine richtig gute Figur“, lobte Frank die Nummer zwei. Der 22-jährige Endres holte sich am Mittwoch im Landesligaspiel der U23 beim 2:1-Sieg gegen Kickers Obertshausen schon die nötige Spielpraxis.

Andere Umstellungen wird es laut Frank nicht geben. Dazu hat der Trainer nach zwei Siegen keinen Grund, auch wenn der eine oder andere Spieler, das natürlich anders sieht. Aber Thomas Wörle, Martin Hysky, Dennis Epstein, Adebowale Ogungbure und auch der wieder genesene Suat Türker, die alle Ansprüche auf einen Stammplatz haben, müssen sich derzeit mit der Ersatzbank zufrieden geben. „Jetzt muss sich zeigen, dass wir uns als Team verstehen“, appelliert Frank an den Teamgeist und freut sich gleichzeitig über den neuen Konkurrenzkampf. „Das führt dazu, dass sich die Leistung hochschaukelt.“