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Aus der Frankfurter Rundschau:
Umstrittene Fußballprofis fehlen beim Trainingsauftakt von Kickers Offenbach / Sean Dundee vor dem Karriereende

Zwei fehlten, als die Profis des Fußball-Zweitligisten Kickers Offenbach gestern Vormittag hinterm Stadion am Bieberer Berg zum ersten Training der neuen Saison schlenderten: Markus Kreuz und Marco Reich waren vor dem Trainingsauftakt in der Geschäftsstelle zum Rapport bestellt worden. „Trainer Wolfgang Frank hat ihnen gesagt, dass sie in seinen Plänen keine Rolle mehr spielen“, erläuterte OFC-Manager Michael Dämgen später am Rand des Trainingsplatzes. Also habe man beiden die Möglichkeit eingeräumt, sich in dieser Woche nach Arbeitgebern umzuschauen. Dämgen: „Die Botschaft war, dass sie für uns nicht mehr spielen werden.“

Obwohl der 29-jährige alte Ex-Nationalspieler Reich und der 30-jährige Ex-Eintrachtler Kreuz für die laufende Woche aussortiert wurden, könnten sie bald wieder auf der Matte stehen. Finden beide keinen neuen Klub, kann ihnen OFC-Trainer Frank die Trainingsteilnahme nicht dauerhaft verwehren. Der 56-Jährige hofft, dass es nicht zu einer Eskalation kommt. „Ich wünsche beiden, dass sie einen Verein finden. Die Qualität dafür haben sie.“ Ein Zukunft in Offenbach aber, das machten Dämgen und Frank deutlich, haben Reich und Kreuz nicht. „Es waren ja gewisse Erwartungen an diese Spieler geknüpft. Aber manchmal passt es eben einfach nicht“, so Dämgen. Dass es auch menschlich nicht funktionierte, wollten Manager und Trainer nicht bestätigen. Kreuz und Reich hätten sich korrekt verhalten, sagte Dämgen. „Mit den Menschen Kreuz und Reich hat die Sache nichts zu tun“, bekräftigte Frank.

Die rund 200 Zaungäste beim Trainingsauftakt bekamen auch Rückkehrer Sean Dundee nicht zu sehen. Der Körper des Routiniers hält den Belastungen des Profifußballs wohl nicht mehr stand. Heute hat der Ex-Karlsruher einen Arzttermin. Verlassen Kreuz, Reich und Dundee den Klub, werden die Kickers noch einmal auf Spielersuche gehen.

Die Neuzugänge Benjamin Baier, Daniyel Cimen, Manuel Hornig, Martin Hysky, Adebowale Ogungbure, Moses Sichone, Sidney Santos di Brito und Max Watzka wurden von den Kibitzen während des lockeren Trainingsspielchens aufmerksam beobachtet. Auch die Mitspieler sahen genau hin. „Sie haben einen guten Eindruck hinterlassen und gezeigt, dass sie Qualität haben“, lobte OFC-Torjäger Suat Türker nach dem Aufgalopp. Nun gelte es, die Neuen „rasch zu integrieren“.

Gelegenheit bietet ein Kurztrip ins Allgäu von Mittwoch bis Samstag. Ein Teambuilding soll die Spieler zusammenschweißen. „Dass alle kicken können, sieht man“, so Trainer Frank. „Wenn wir entsprechenden Teamgeist entwickeln, werden wir auch gut spielen.“ het