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Aus der Offenbach Post:
Kickers-Trainer Frank zuversichtlich: „Wir spielen eine gute Runde“ / Ziel: Stimmung positiv verändern

Offenbach (joko) – Als Sportmanager Michael Dämgen bei der Saisoneröffnung der Offenbacher Kickers die acht Neuzugänge vorstellte, fühlte sich Trainer Wolfgang Frank als Nummer neun. „Ich freue mich auch, dass ich noch da bin.“ Immerhin hatten letzte Saison 25 der 36 Profiklubs in Deutschland ihre Trainer gewechselt. Die Kickers versuchen es mit Spielerwechseln. Nachdem sie in den letzten eineinhalb Jahren dabei wenig Erfolg hatten, glauben Frank und Sportmanager Michael Dämgen, dass sie diesmal richtig ausgewählt haben. Bevor gekauft wurde, hat Frank viel analysiert („Ich habe alle 34 Spiele noch mal angeschaut“) und kam nach Abschluss der Einkaufstour zu der Erkenntnis: „Wir haben unsere Baustelle beseitigt.“ Das war eindeutig die Defensive. Nach 59 Gegentoren musste sich Frank schon fragen lassen, „ob wir Handball spielen“.

Gesucht hat Frank „Leute, die weniger Fehler machen“. Gefunden hat er „eine klasse Mischung“, die er schnell zu einer gefestigten Mannschaft formen muss. Die „Neuen“ müssen integriert und bei den „alten“ Spielern die Negativserie (nur ein Sieg in 16 Spielen von Februar bis Mai) aus den Köpfen gestrichen werden. Weil aber auch einige Neuzugänge Negativerlebnisse zu verdauen hatten (vier Abstiege), nehmen die Kickers professionelle Hilfe in Anspruch. Die Mentaltrainer von Laganda werden noch intensiver in die Arbeit eingebunden, sollen nicht nur vor den Spielen, sondern auch beim Training vor Ort sein.

Schon zwei Tage nach dem Trainingsauftakt (heute, 10.00 Uhr, Stadion) fährt die Mannschaft zu einem Spezial-Trainingslager für drei Tage nach Hindelang ins Allgäu, wo Teambuilding-Aktionen in der „Wildnis“ anstehen. Angesichts des harten Konkurrenzkampfes, besonders im Defensiv- und Mittelfeldbereich, eine brisante Aufgabe.

Schwer tut sich Frank noch bei der Formulierung eines Saisonzieles. „Wenn ich sage, wir wollen nach oben, glaubt man, der Frank ist bescheuert. Wenn ich sage, wir wollen nicht absteigen, heißt es, der sagt immer das gleiche.“ Also will Frank zunächst einmal die Identifikation der Fans und Zuschauer (erwarteter Zuschauerschnitt 11 500) mit der Mannschaft wiederherstellen. „Oberstes Ziel wird sein, die Stimmung wieder zum Positiven zu verändern.“

Im Spielsystem wird es keine großen Veränderungen geben. Das 4-4-2 bleibt das Credo von Frank. Allerdings will er mit den neuen Spielern („Alles gute Fußballer“) „nicht nur hinten drin stehen“. Das Defensivverhalten soll „weiter nach vorne verlagert werden“. Dann, glaubt Frank, können die Kickers „überraschend gut“ abschneiden. „Ich bin zu hundert Prozent sicher, dass wir eine gute Runde spielen werden.“ Eines ist klar: Schlechter als letzte Saison (14. Platz) darf es nicht werden.